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Japan-Aktien „Jetzt ist ein guter Einstiegszeitpunkt“

Christophe Braun, Investment-Spezialist bei Capital Group

Das vergangene Jahr war für japanische Aktien durchaus herausfordernd. Vor allem im vierten Quartal 2018 lieferte das Land die schlechtesten Ergebnisse unter den entwickelten Märkten in der Region Asien-Pazifik. Trotz einer leichten Besserung zu Beginn des neuen Jahres blieb ein wirklicher Aufwärtstrend jedoch aus. Die Folge waren niedrige Bewertungen auf dem japanischen Aktienmarkt, die bis heute sichtbar sind.

Für Anleger könnte diese Ausgangslage einen guten Einstiegspunkt darstellen – schließlich sind viele der negativen Faktoren bereits eingepreist worden, etwa das nachlassende Wirtschaftswachstum in China. Vor diesem Hintergrund wollen wir vier Gründe hervorheben, warum Anleger jetzt in japanische Aktien investieren sollten.

Die historische Profitabilität japanischer Unternehmen

Viele japanische Unternehmen sind zunehmend profitabel, hauptsächlich aufgrund eines strukturellen Wandels. Dies hat in der Tat zu historisch hohen Betriebsgewinnmargen im Jahr 2018 geführt – dem höchsten Stand seit Jahrzehnten.

Hinzu kommt: Die Gewinnschwelle, also der Punkt, an dem der Verkaufserlös den Kosten entspricht, ist deutlich gesunken. Ein Großteil davon ist auf drastische Kostensenkungen japanischer Unternehmen seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 zurückzuführen. Die variablen Kosten sind um rund 2 Prozent gesunken. Und auch die Fixkosten sind im Zehn-Jahres-Vergleich um ein Prozent gesunken. Zudem dürfte sich ein schwächerer Yen ebenfalls positiv auf die Gewinne japanischer Unternehmen auswirken, sowohl für Exporteure als auch für inländische Firmen.

                                                                             Quellen: Japanisches Finanzministerium, Capital Group, Stand: 30. September 2018

Niedrigere Bewertungen – historisch und im Ländervergleich

Wir glauben, dass die Bewertungen der Aktienmärkte im Vergleich zum historischen Verlauf und im Verhältnis zu anderen Ländern durchaus Chancen für Anleger bieten. Schauen wir auf die Daten des Tokyo Stock Price Index (TOPIX), weisen japanische Aktien auf 12-Monats-Sicht ein geschätztes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12 auf. Dieser Wert liegt immerhin am unteren Ende der Spanne nach der globalen Finanzkrise von 2008. Im Gegensatz dazu ist laut S&P 500 das KGV für die nächsten 12 Monate in den USA auf mehr als 15 angestiegen.

Zwar notiert das japanische KGV noch immer unter dem Niveau von Europa und den USA. Dennoch hat sich der Abstand zwischen der in Japan und in anderen Ländern erzielten Eigenkapitalrendite in den vergangenen Jahren sichtbar verringert.

Wir sind der Meinung, dass es viele Gründe zu der Annahme gibt, dass sich japanische Unternehmen weiter darum bemühen werden, ihre Eigenkapitalrendite zu verbessern. Insbesondere, da sich die Gewinnmargen der Unternehmen auf historischen Höchstständen befinden, obwohl diese teilweise durch einen niedrigeren Kapitalumschlag ausgeglichen werden. Unterstützt wird diese Entwicklung von einem starken Druck auf die Unternehmen, ihre Aktionärsrendite durch verschärfte Corporate-Governance-Standards zu steigern.

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