nach Bafin-Verbot LBBW und Dekabank verkaufen weiter Bonitätsanleihen

Inwieweit Bonitätsanleihen werden aktiv auch an Privatkunden vertrieben? Und werden die Investoren ausreichend über die Risiken aufgeklärt? Um diese Fragen zu klären, hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) vor knapp einem halben Jahr angekündigt die entsprechenden Emittenten befragt.
Nachdem Anfang März eine voraussichtlich bis Ende dieses Jahres dauernde Untersuchung angekündigt wurde, kam es Ende voriger Woche plötzlich ganz schnell: Die Bafin plant nun, die Vermarktung, den Vertrieb und den Verkauf von Bonitätsanleihen an Privatkunden zu verbieten.
Denn die Derivate, die sich auf das Kredit- oder Bonitätsrisiko eines Referenzschuldners beziehen, seien zu komplex und bergen erhebliche Risiken. Außerdem würden Berater ihren Kunden die Funktionsweise der Zertifikate nicht adäquat erklären, so die Begründung der Finanzaufsicht.
Vertriebspause „bislang nicht vorgesehen“
Von der Bekanntgabe dieser Entscheidung der Finanzaufsicht seien sie überrascht worden, zitiert die Börsen-Zeitung Sprecher der Marktführer LBBW und Dekabank. Eine Vertriebspause hätten die Unternehmen „bislang nicht vorgesehen“.
Aus für #Bonitätsanleihen überrascht. Was strebt die #BaFin an? #LBBW#BNPParibas#DZ#Dekahttps://t.co/nUWydWX7Axpic.twitter.com/QDZuz9I9b2
— Börsen-Zeitung (@boersenzeitung) 1. August 2016
Die beiden öffentlich-rechtlichen Anbieter führen demnach jeweils hunderte Produkte, die Zins- und Rückzahlung an die Kreditwürdigkeit eines Schuldners koppeln. Mit Emissionsvolumina 2,9 beziehungsweise 1,9 Milliarden Euro haben LBBW und Dekabank große Anteile am Gesamtvolumen von ungefähr 6,2 Milliarden Euro.