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Nach französischem Vorbild Maklerverband schlägt Versicherern Solidaritätsfonds vor

Mit einem "Merci" auf dem Eiffelturm bedankt sich Paris bei Ärzten, Pflegekräften und anderen systemrelevanten Berufsgruppen: Maklerverband BDVM schlägt einen Solidaritätsfonds der Versicherungswirtschaft nach französischem Vorbild vor.
Mit einem "Merci" auf dem Eiffelturm bedankt sich Paris bei Ärzten, Pflegekräften und anderen systemrelevanten Berufsgruppen: Maklerverband BDVM schlägt einen Solidaritätsfonds der Versicherungswirtschaft nach französischem Vorbild vor. | Foto: imago images / Hans Lucas

Die Corona-Krise treibt viele Unternehmen und Selbständige in Existenznot. Aufträge bleiben aus, viele Firmen müssen ganz oder teilweise schließen und wissen nicht, wie sie zumindest ihre Fixkosten decken sollen. Selbst wer eine Betriebsschließungsversicherung hat, ist nicht auf der sicheren Seite. Denn viele Versicherer nutzen derzeit alle juristischen Mittel um nicht leisten zu müssen.

Der Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler (BDVM) kritisiert dieses Vorgehen – aus mehreren Gründen. Zum einen riskieren die Gesellschaften damit teure und langwierige Prozesse und Sammelklagen, erklärt der Verbandschef Hans-Georg Jenssen in einer Mitteilung. Zum anderen verfestigten sie damit das Vorurteil, dass Versicherungsprodukte sinnlos seien und der Kunde im Fall der Fälle leer ausgeht. Das würde sich nach der Krise rächen, indem der Vertrieb derartiger Produkte zusammenbricht.

Politische Konsequenzen drohen

Mit ihrer schlechten Zahlungsmoral senden die Versicherer zudem ein falsches Signal an die Politik, so Jenssen weiter. „Glaubt die Versicherungswirtschaft allen Ernstes, dass die Politik dieses „Wegducken“ nicht bemerkt und keine Konsequenzen ziehen wird?“ Damit schwäche die Branche ihre Verhandlungsposition bei der Frage der zukünftigen Ausrichtung der Altersvorsorge – Stichwort Ersatz für Riester (Zulagenrente) – und gebe den Befürwortern staatlicher Lösungen wie zum Beispiel Deutschlandrente gewichtige Argumente an die Hand.

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Es steht also viel auf dem Spiel“, schreibt Jenssen und schlägt eine Lösung nach französischem Vorbild vor. Laut BIPAR, der europäischen Interessenvereinigung der Versicherungsvermittler, gebe es in Frankreich einen sogenannten Solidaritätsfonds der Versicherer mit über 200 Millionen Euro.

Auch deutsche Versicherer sollten für die Betroffenen der Betriebsschließungsversicherungen, die aus rechtlichen Gründen keine Leistungen bekommen, einen solchen Solidaritätsfond einrichten, rät der BDVM-Chef. „Dann könnte die Versicherungswirtschaft die Auszahlungsregeln vorgeben, zum Beispiel dass kleine Betriebe 75 Prozent der denkbaren Ansprüche eines bestimmten Zeitraums erhalten und größere Betriebe nur 50 Prozent und die maximal Entschädigung überdies gedeckelt wäre“. Im Gegenzug müssten die Betroffenen auf Klagen verzichten. „Wäre dies nicht ein sinnvoller Beitrag der Versicherungswirtschaft in der Corona-Krise?“

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