LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in EXTRA Zeit für ErtragLesedauer: 3 Minuten

Niob Der Rohstoff, den keiner kennt und jeder kaufen will

Niob, benannt nach einer Sagengestalt der Antike, wird für die Produktion von leichterem und stärkerem Stahl für Industrierohre und Flugzeugbauteile verwendet. Erzeugt wird das Metall nur an drei Orten weltweit, und sein Preis liegt knapp achtmal so hoch wie der für Kupfer.

Im April erwarb China Molybdenum  die brasilianische Niob- und Phosphat-Tochter von Anglo American und schlug damit mindestens 15 Konkurrenten aus dem Feld. Der Preis lag bei 1,5 Milliarden Dollar, 50 Prozent höher als Analysten erwartet hatten. Der Kaufrausch, an dem auch Vale, Apollo Global Management und X2 Resources teilnahmen, zeigt die zunehmende Attraktivität eines Marktes mit einem Volumen von bis zu 4 Milliarden Dollar für ein weiches, silbriges Metall, das vielen Experten weitgehend unbekannt ist.

Ein mysteriöses Metall

„Ich wusste nicht, was Niob ist, und ich war schon 20 Jahre in der Bergbauindustrie tätig, bevor mir diese Gelegenheit über den Weg lief", sagt Craig Burton, Vorsitzender von Cradle Resources. Das Unternehmen will in Tansania das Niob-Projekt Panda Hill für 200 Millionen Dollar vorantreiben. „Ich musste erst einen Blick auf das  Periodensystem werfen, um sicher zu sein, dass es ein Element war. Es ist definitiv ein Nischenbereich."

Niob ist schwer zu finden und schwer zu bewerten. Mehr als 80 Prozent des weltweiten Angebots kommen von einer einzigen Gesellschaft, der Cia. Brasileira de Metalurgia & Mineracao (CBMM) aus Brasilien. Das Metal Bulletin, das Preise für so exotische Metalle wie Wismut und Germanium veröffentlicht, erklärt, es gebe nicht genug Liquidität, um einen Preis für Niob anzugeben.

Im vergangenen Jahr lag der durchschnittliche Preis für Niob bei rund 40 Dollar je Kilogramm, berichtet Cradle Resoures aus Perth, Australien. Eine entsprechende Menge Kupfer kostete an der London Metal Exchange rund 5,49 US-Dollar. Die weltweite Nachfrage nach Niob beläuft sich auf 90.000 bis 100.000 Tonnen jährlich.

Tipps der Redaktion