Wie am Montag bekannt wurde, überlegt die Deutsche Bank gerade eine Trennung einzelner Unternehmenssparten. Ein sehr wahrscheinliches Szenario für die Zukunft: Die Bank gliedert das Filialgeschäft und die Postbank aus. Dass sich die Deutsche Bank aus dem Privatkundengeschäft komplett zurückzieht, bezweifelt ein Bankenanalyst von Kepler Cheuvreux laut dem Karriereportal efinancialcareers.
Laut Bankenanalyst Dirk Becker von Kepler Cheuvreux in Frankfurt sei es noch zu früh, um die Pläne der Bank abschließend zu kommentieren. „Es gibt schon einen Grund, wieso es noch kein offizielles Statement gibt“, sagt Becker. Dennoch hegt er Zweifel an einem kompletten Rückzug der Deutschen Bank aus dem Privatkundengeschäft. Für nachvollziehbarer hält er den Verkauf der Postbank, denn die Übernahme dieser habe zu den schlechten Zahlen im Privatkundengeschäft geführt. Das Problem der Bank sei das Investment Banking.
Die Debatte um die Abspaltung des Privatkundengeschäfts sei keine marktstrategische Überlegung, sondern „ganz klar vom Kapitalmarkt und den Analysten getrieben“, zitiert das Handelsblatt einen Experten. Denn dabei ginge es vor allem darum, „der Börse eine Story zu verkaufen, um den Aktienkurs zu beflügeln“.