Renditeversprechen: Ab 7,5 Prozent ist Vorsicht geboten
Uwe Zimmer, Vorstand der Vermögensverwaltung Meridio, Köln
Reich werden ohne Arbeit, Abnehmen ohne zu fasten, free lunch, risikoloser Zins – es ist doch alles das Gleiche: Klingt gut, klappt selten. Mit Prokon musste jetzt wieder einmal ein Unternehmen Insolvenz anmelden, das einen hohen Zins bei geringem Risiko versprochen hat. Dabei gilt: spätestens ab 7,5 Prozent Renditeversprechen müssen Anleger hellhörig werden.
Natürlich kann das gut gehen. Ein Unternehmen sammelt Geld bei Anlegern ein, verzinst es gut, so dass das Geld auch im Unternehmen bleibt und sogar immer neues nachkommt. Ein solides Geschäftsmodell, bei dem die Kapitalkosten verdient und zusätzlich noch ein Gewinn erzielt wird ist die Voraussetzung.
Warum werden solche Traumunternehmen nicht von Banken finanziert? Oder zumindest teilweise? Warum müssen solche Unternehmen nach draußen gehen, in Zeitschriften und Zügen um Anleger werben, statt still auf die sich immer weiter unterbietenden Angebote der Banken zu warten?
Die Antwort ist schlicht. Weil den Banken – bei aller Kritik an ihrem Geschäftsgebaren – eines bewusst ist. Eine hohe Rendite lässt sich nur mit einem hohen Risiko erzielen, eine höhere Rendite nur mit einem noch höheren. Und das gehen Banken nun mal ungerne ein. Also suchen sich die Unternehmen Anleger unter Privatleuten.
Manche tun das über die Ausgabe von Mittelstandsanleihen, die eben dann einen höheren Kupon aufweisen als Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen mit Investment Grade.
Manche gehen den Weg über Genussrechte. Der Vorteil bei Genussrechten ist die noch geringere Regulierung und der recht einfache Vertrieb. Infinus ist diesen Weg gegangen, hier sprechen Anlegerschützer von einigen hundert Millionen Euro Schaden.
Bei Prokon ist noch kein Schaden entstanden. Aber die Androhung der Insolvenz zeigt, wie dicht das Unternehmen an der Klippe steht. Für die Anleger ist zu hoffen, dass alles gut geht. Ist es wirklich schlimm, wenn eine unternehmerische Beteiligung nicht gelingt?
Es ist dann nicht schlimm, wenn die Anleger dieses Risiko bewusst eingegangen sind. Wenn sie sich darüber im Klaren waren, dass hier ein Totalverlust droht. Wenn Sie abgewogen haben zwischen relativer Sicherheit bei Staatsanleihen, die dann aber auch mit Kaufkraftverlust bezahlt wird. Und dem ebenfalls unternehmerischen Risiko bei der Anlage in Aktien. Und dem dann noch einmal wesentlich höheren Risiko eines Investments in ein junges Unternehmen mit großen Plänen und wenig Kapital.
Die meisten Anleger haben diese Abwägung nicht so vorgenommen. Das ist betrüblich. Aber es ist nur ein Beleg mehr für eine These, die so alt ist wie das Investieren und das Spekulieren. Gier frisst Hirn, es gewinnt nur der, der einen kühlen Kopf bewahrt.
Warum werden solche Traumunternehmen nicht von Banken finanziert? Oder zumindest teilweise? Warum müssen solche Unternehmen nach draußen gehen, in Zeitschriften und Zügen um Anleger werben, statt still auf die sich immer weiter unterbietenden Angebote der Banken zu warten?
Die Antwort ist schlicht. Weil den Banken – bei aller Kritik an ihrem Geschäftsgebaren – eines bewusst ist. Eine hohe Rendite lässt sich nur mit einem hohen Risiko erzielen, eine höhere Rendite nur mit einem noch höheren. Und das gehen Banken nun mal ungerne ein. Also suchen sich die Unternehmen Anleger unter Privatleuten.
Manche tun das über die Ausgabe von Mittelstandsanleihen, die eben dann einen höheren Kupon aufweisen als Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen mit Investment Grade.
Manche gehen den Weg über Genussrechte. Der Vorteil bei Genussrechten ist die noch geringere Regulierung und der recht einfache Vertrieb. Infinus ist diesen Weg gegangen, hier sprechen Anlegerschützer von einigen hundert Millionen Euro Schaden.
Bei Prokon ist noch kein Schaden entstanden. Aber die Androhung der Insolvenz zeigt, wie dicht das Unternehmen an der Klippe steht. Für die Anleger ist zu hoffen, dass alles gut geht. Ist es wirklich schlimm, wenn eine unternehmerische Beteiligung nicht gelingt?
Es ist dann nicht schlimm, wenn die Anleger dieses Risiko bewusst eingegangen sind. Wenn sie sich darüber im Klaren waren, dass hier ein Totalverlust droht. Wenn Sie abgewogen haben zwischen relativer Sicherheit bei Staatsanleihen, die dann aber auch mit Kaufkraftverlust bezahlt wird. Und dem ebenfalls unternehmerischen Risiko bei der Anlage in Aktien. Und dem dann noch einmal wesentlich höheren Risiko eines Investments in ein junges Unternehmen mit großen Plänen und wenig Kapital.
Die meisten Anleger haben diese Abwägung nicht so vorgenommen. Das ist betrüblich. Aber es ist nur ein Beleg mehr für eine These, die so alt ist wie das Investieren und das Spekulieren. Gier frisst Hirn, es gewinnt nur der, der einen kühlen Kopf bewahrt.
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