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RIV: „Bloße Börsentrends interessieren uns nicht“

Der Vorstand der R.I. Vermögensbetreuung: Bastian Bohl, Heiko Hohmann und Rainer Imhof (v. l.). (Foto: RI Vermögensbetreuung)
Der Vorstand der R.I. Vermögensbetreuung: Bastian Bohl, Heiko Hohmann und Rainer Imhof (v. l.). (Foto: RI Vermögensbetreuung)
Keine alternativen Investments, keine physischen Metalle, keine Derivate, keine komplizierten Computermodelle. Nur Aktien, Anleihen und der gesunde Menschenverstand sind die Basis des RIV Rationalinvest Vermögensverwalterfonds (WKN: A0MVZQ).



Die Liste dessen, worauf die R.I. Vermögensbetreuung mit Sitz im badischen Ettlingen verzichtet, lässt sich noch verlängern: „Wir vertreiben keine Fremdprodukte und machen keine Anlageberatung“, sagt der Vorstandsvorsitzende Rainer Imhof und ergänzt: „Wir wollten auch nie einen Fonds machen.“

Die Einführung der Abgeltungsteuer hat Imhof und sein Team wie viele andere Vermögensverwalter im letzten Punkt umgestimmt. „Wer seinen Kunden in jener Zeit keine Fondslösung präsentiert hat, hat sie schlecht beraten“, sagt der Vermögensverwalter und rechnet vor, wie viel Anleger mit einem Fonds gegenüber einer klassischen Vermögensverwaltung heute sparen.

Geringe Kostenquote

Die R.I. Vermögensbetreuung hat Imhof 1996 gegründet. Heute verwaltet er das Gros der Kundengelder gemeinsam mit seinen Kollegen Heiko Hohmann und Bastian Bohl im rund 200 Millionen Euro schweren RIV Rationalinvest VVF.

Und auch hier übt er sich in Verzicht. Eine Managementgebühr von 1 Prozent ohne zusätzliche Performance-Gebühr führt zu einer Gesamtkostenquote von 1,37 Prozent. „Das ist rund ein Prozentpunkt weniger als bei vielen vergleichbaren Fonds. Das müssen sie erst mal erwirtschaften“, sagt Imhof.

Außerdem managen die Vermögensverwalter den RIV Aktieninvest Global, der vorwiegend in mittlere und kleine Unternehmen investiert und als Ergänzung zum Vermögensverwalterfonds gedacht ist.

Bedenken, eine Fondslösung werde den individuellen Bedürfnissen der unterschiedlichen Kunden nicht gerecht, hat Imhof bereits 2008 nicht geteilt: „Schon bei der individuellen Vermögensverwaltung haben wir doch nach der gleichen Politik investiert. Wenn die Aktien A, B und C gut waren, landeten sie in den Portfolios. Die schlechten Aktien X, Y und Z blieben draußen.“

Wichtig war den Vermögensverwaltern lediglich, tatsächlich Manager und nicht nur Berater des Fonds zu sein, um die volle Kontrolle zu haben und ihre Orders selbst an die Depotbank geben zu können.

Das Portfolio

Aktien sind und bleiben der wichtigste Baustein. Der RIV Rationalinvest Vermögensverwalterfonds ist als flexibler Mischfonds konzipiert und kann grundsätzlich auch zu einem großen Teil oder vollständig an den Rentenmärkten investieren.

In Zeiten negativer Realzinsen sehen Imhof und sein Team allerdings keinen Grund, in größerem Umfang Anleihen zu kaufen. Angesichts der ausufernden Staatsverschuldung, ist der Vermögensberater überzeugt, wird es sich „in den kommenden 15 Jahren nicht empfehlen“, in Staatsanleihen zu investieren.

Denn um ihre Schulden abzubauen, würden Regierungen alles daransetzen, die Zinsen unterhalb der Inflation zu halten. Oder sie im schlimmeren Fall gar nicht zurückzahlen.

Aktien dagegen, erklärt Imhof mit Blick auf die Geschichte, erholen sich auch nach der schlimmsten Krise: „Wer vor hundert Jahren in Anleihen investiert hat, war schon 1924 pleite. Wer Aktien gekauft hat, ist später reich geworden.“
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