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Roundtable „Fondsplattformen“: Auf der Suche nach organischem Wachstum

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Das derzeitige Spektrum der verbliebenen Marktteilnehmer reicht von kleineren Nischenanbietern, wie beispielsweise der in Luxembourg ansässigen Moventum S.C.A., bis zu Großanbietern, wie der zur Xchanging gehörenden Fondsdepotbank, die 31 Mrd. Euro in rund 1,7 Mio. Depots administriert.

Dabei sagt die reine Größe des Bestandes allerdings noch nichts über die Wirtschaftlichkeit des Geschäftsmodells aus. Eine Aussage, die im Gespräch vor allem Hartmut Petersmann am Herzen lag.

Mit Blick auf den eigenen Bestand bei Metzler Fund Xchange unterstrich er die Profitabilität der für freie Vermittler geführten Depots im Verhältnis zum Mandantengeschäft und betonte, wie wichtig es für die Betreiber von Plattformen sei, neben der Stärkung der Erlöse auch die Kostenseite im Griff zu behalten, die insbesondere bei den IT-Investitionen schnell ausufern könne.

Geschäftsmodelle müssen sich rechnen 

Von der reinen Größe eines Anbieters auf seine Überlebensfähigkeit zu schließen, hält er für wenig zielführend, Geschäftsmodelle müssen sich in seinen Augen auch rechnen und wollen gepflegt und weiterentwickelt werden.

Indes sieht er aber keinen wirklichen Konzentrationsprozess unter den Plattformen. Es war wenig verwunderlich, dass die Diskussionsteilnehmer mit Blick auf ihre eigenen Daseinsberechtigungen keine weiteren Ausfälle einzelner Anbieter erwarten.
Die Nutzer, Vertriebskonglomerate und Pools sehen das anders: sie befürchten einen weiteren Konzentrationsprozess, an dessen Ende aus ihrer Sicht ein Oligopol von Administratoren mit der Möglichkeit von Preisdiktaten stehen könnte.

Ihre Sorge gilt in diesem Zusammenhang neben der zukünftigen Preisgestaltung insbesondere ihrer Bestands- und Datensicherheit. Der Austausch und die Diskussion über Präzedenzfälle zeigte an dieser Stelle, wie berechtigt die Sorgen sind.

„Wir machen uns schon Gedanken, ob eventuell neue Mütter einen anderen Einfluss auf die Plattformen nehmen und unter Umständen sogar direkt an die Kunden der Vermittler herantreten“, erklärte Michael Buth.

Jeder Groß-Pool in Deutschland eine eigene Bank?

Hier bereitet den Usern nicht nur die nachbarschaftliche Nähe von Konzerntöchtern Kopfzerbrechen, die B2B und B2C-Geschäfte im gleichen Haus betreiben, sondern auch das Direktgeschäft, das beispielsweise Fidelity über die FFB in Deutschland für die Zukunft in größerem Umfang angekündigt hat.

Während Hans Jürgen Bretzke von Wänden sprach, die man zum Schutz der Bestände der Vermittler vor der Übernahme durch Bankkonzerne errichten müsse, konnte sich Georg Kornmayer sogar vorstellen, dass binnen fünf Jahren jeder Groß-Pool in Deutschland über seine eigene Bank verfügen könnte, um die Interessen seiner Partner zu wahren.