Sauren Fondsmanager-Gipfel: „Inflation ist wie Rauschgift“
Die Podiumdiskussion des Sauren Fondsmanager-Gipfels
Eurokrise/Schuldenproblematik: Amerika ist nicht Europa
Wenn es um die Lösung der Schuldenproblematik geht, sind die USA für die meisten Diskussionsteilnehmer kein Vorbild. Er beobachte kritisch die Amerikanisierungstendenzen in Deutschland, erklärt Christoph Bruns (Loys). Es fange bei der Sprache – den Anglizismen – an und greife langsam auf die Finanzmärkte rüber. „Doch was in Amerika geht, muss nicht unbedingt in Europa funktionieren – dafür sind die Kulturen einfach zu verschieden“, sagt er.
Auch Klaus Kaldemorgen (DWS) will sich an den USA kein Beispiel nehmen. Natürlich könne man keine Schulden mit neuen Schulden bekämpfen, sagt er. Aber das andere Extrem – drastische Sparmaßnahmen, die die Volkswirtschaft ruinieren – seien auch keine Alternative. „Operation gelungen, Patient tot – das kann doch nicht die Lösung sein“.
Der einzige Ausweg aus der Schuldenkrise sei, die Notenpresse anzuwerfen, erklärt Kaldemorgen. Dem stimmt auch Jens Ehrhardt (DJE Kapital) zu. Auch wenn er und seine Kollegen für diese Ansicht in einigen Blogs als „Vermögensvernichter“ beschimpft worden seien, eine Alternative zum Gelddrucken sehe er derzeit nicht.
Anleger haben Angst, nominal Geld zu verlieren – und verlieren es lieber real
Eine kleine Inflation müsse dabei in Kauf genommen werden, meint Ehrhardt. „Das ist wie mit dem Rauschgift: Ein bisschen davon kann ab und zu nicht schaden, man sollte aber aufpassen, dass man nicht übertreibt und abhängig wird“.
„Die Geldmenge allein führt nicht zu einer Inflation“, erklärt Kaldemorgen. Das Geld müsse zirkulieren. Die europäischen Volkswirtschaften seien derzeit zwar liquide, ein großer Teil dieses Geldes werde aber gespart und fließe nicht in den Wirtschaftskreislauf.
Peter E. Huber (Starcapital) sieht das ähnlich. „Die Inflation entsteht, wenn die Lohn-Preis-Spirale auf knappes Güterangebot trifft“, sagt er. Das sei derzeit aber nicht der Fall.
Bruns wundert sich darüber, dass Asset-Klassen wie Festgeld, die negative Realzinsen erwirtschaften, bei den Anlegern besonders beliebt sind. „Anleger haben Angst, nominal Geld zu verlieren – und verlieren es lieber real“, stimmt Kaldemorgen zu.
„Aktien sind derzeit alternativloser denn je“
Um Verluste zu vermeiden, empfehlen beide Manager Sachwerte, Beteiligungen und vor allem Aktien. „Die Unternehmensgewinne werden in den nächsten Monaten zwar etwas sinken“, sagt Kaldemorgen. Wer aber auf solide Firmen mit einem stabilen Geschäftsmodell setze, habe in Zukunft gute Aussichten auf attraktive Renditen. „Aktien sind derzeit alternativloser denn je“, meint auch Bruns.
Gold: „Vielleicht sind die Fondsmanager zu schüchtern“
Bei Gold sind sich die Diskussionsteilnehmer nicht einig. „Eine 600-prozentige Preissteigerung seit 2000 ist mir zu heftig“, erklärt Huber. Zudem sei Gold, im Gegensatz zu zum Beispiel Silber, kein Rohstoff, sondern eine Währung, da über 90 Prozent nicht verbraucht werden. Als Währung sei Gold aber unschlagbar, da es seinen Wert über Jahrtausende hindurch erhalte. „Für eine Unze Gold konnte man vor 2.000 Jahren im alten Rom eine edle Toga kaufen. Auch heute reicht diese Gold-Menge für einen qualitativ hochwertigen Designer-Anzug“. „Im Augenblick wären es eher vier Anzüge“, korrigiert Ehrhardt.
Außerdem könne bei Gold, im Gegensatz zu Papierwährung, die Menge nicht manipuliert werden, ergänzt Kaldemorgen. Doch auch er hält das gelbe Edelmetall derzeit für überbewertet. Im Vergleich zu Aktien sei Gold derzeit sehr teuer oder, umgekehrt, die Aktien seien sehr billig.
Wenn es um die Lösung der Schuldenproblematik geht, sind die USA für die meisten Diskussionsteilnehmer kein Vorbild. Er beobachte kritisch die Amerikanisierungstendenzen in Deutschland, erklärt Christoph Bruns (Loys). Es fange bei der Sprache – den Anglizismen – an und greife langsam auf die Finanzmärkte rüber. „Doch was in Amerika geht, muss nicht unbedingt in Europa funktionieren – dafür sind die Kulturen einfach zu verschieden“, sagt er.
Auch Klaus Kaldemorgen (DWS) will sich an den USA kein Beispiel nehmen. Natürlich könne man keine Schulden mit neuen Schulden bekämpfen, sagt er. Aber das andere Extrem – drastische Sparmaßnahmen, die die Volkswirtschaft ruinieren – seien auch keine Alternative. „Operation gelungen, Patient tot – das kann doch nicht die Lösung sein“.
Der einzige Ausweg aus der Schuldenkrise sei, die Notenpresse anzuwerfen, erklärt Kaldemorgen. Dem stimmt auch Jens Ehrhardt (DJE Kapital) zu. Auch wenn er und seine Kollegen für diese Ansicht in einigen Blogs als „Vermögensvernichter“ beschimpft worden seien, eine Alternative zum Gelddrucken sehe er derzeit nicht.
Anleger haben Angst, nominal Geld zu verlieren – und verlieren es lieber real
Eine kleine Inflation müsse dabei in Kauf genommen werden, meint Ehrhardt. „Das ist wie mit dem Rauschgift: Ein bisschen davon kann ab und zu nicht schaden, man sollte aber aufpassen, dass man nicht übertreibt und abhängig wird“.
„Die Geldmenge allein führt nicht zu einer Inflation“, erklärt Kaldemorgen. Das Geld müsse zirkulieren. Die europäischen Volkswirtschaften seien derzeit zwar liquide, ein großer Teil dieses Geldes werde aber gespart und fließe nicht in den Wirtschaftskreislauf.
Peter E. Huber (Starcapital) sieht das ähnlich. „Die Inflation entsteht, wenn die Lohn-Preis-Spirale auf knappes Güterangebot trifft“, sagt er. Das sei derzeit aber nicht der Fall.
Bruns wundert sich darüber, dass Asset-Klassen wie Festgeld, die negative Realzinsen erwirtschaften, bei den Anlegern besonders beliebt sind. „Anleger haben Angst, nominal Geld zu verlieren – und verlieren es lieber real“, stimmt Kaldemorgen zu.
„Aktien sind derzeit alternativloser denn je“
Um Verluste zu vermeiden, empfehlen beide Manager Sachwerte, Beteiligungen und vor allem Aktien. „Die Unternehmensgewinne werden in den nächsten Monaten zwar etwas sinken“, sagt Kaldemorgen. Wer aber auf solide Firmen mit einem stabilen Geschäftsmodell setze, habe in Zukunft gute Aussichten auf attraktive Renditen. „Aktien sind derzeit alternativloser denn je“, meint auch Bruns.
Gold: „Vielleicht sind die Fondsmanager zu schüchtern“
Bei Gold sind sich die Diskussionsteilnehmer nicht einig. „Eine 600-prozentige Preissteigerung seit 2000 ist mir zu heftig“, erklärt Huber. Zudem sei Gold, im Gegensatz zu zum Beispiel Silber, kein Rohstoff, sondern eine Währung, da über 90 Prozent nicht verbraucht werden. Als Währung sei Gold aber unschlagbar, da es seinen Wert über Jahrtausende hindurch erhalte. „Für eine Unze Gold konnte man vor 2.000 Jahren im alten Rom eine edle Toga kaufen. Auch heute reicht diese Gold-Menge für einen qualitativ hochwertigen Designer-Anzug“. „Im Augenblick wären es eher vier Anzüge“, korrigiert Ehrhardt.
Außerdem könne bei Gold, im Gegensatz zu Papierwährung, die Menge nicht manipuliert werden, ergänzt Kaldemorgen. Doch auch er hält das gelbe Edelmetall derzeit für überbewertet. Im Vergleich zu Aktien sei Gold derzeit sehr teuer oder, umgekehrt, die Aktien seien sehr billig.
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