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Schwellenländerfonds Wie Fondsmanager Investments in Ostasien suchen

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Praxis am Puls der Zeit

In den Treffen mit den Südkoreanischen Unternehmen wurden neben der Implementierung von Umwelt- und Arbeitsschutzmanagementsystemen speziellere Themen, wie Materialeffizienz inklusive Kreislaufschließung, Verwendung von Gefahrenstoffen beziehungsweise Problemstoffen, oder die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und Anbaubedingungen, thematisiert. Verantwortung in der Zuliefererkette war gerade bei Unternehmen Thema, deren Produktionsaktivitäten im Wesentlichen die Fertigungsmontage betrifft.

Verbesserung der nicht-finanziellen Berichterstattung

Mit ausgewählten Unternehmen findet ein Follow-Up zu fokussierten Themen statt. Die Entwicklung beziehungsweise Verbesserung der nicht-finanziellen Berichterstattung ist dabei ein Grundanliegen des Nachhaltigkeits-Researchs. Unternehmen können sich dabei nach internationalen, europäischen oder nationalen Leitlinien wie den GRI 4 Standards der Global Reporting Initiative, den Leitlinien der UN Global Compact Initiative, ISO 26000 Norm und so weiter richten.

Exotisch: Nachhaltigkeitsanalysten bei Investorenmeetings

In der Regel versendet das Nachhaltigkeits-Research umfangreiche Fragebögen an Unternehmen und es erfolgt ein Austausch via Schriftverkehr oder Telefonaten. Dies wird ergänzt durch persönliche Treffen bis hin zu Unternehmensbesuchen und Gesprächen vor Ort. Letztere ermöglichen Einblicke in Unternehmen, die sonst nur Mitarbeiter haben.

Nachhaltigkeitsanalysten bei Investorenmeetings sind allerdings noch Exoten. Es verwundert daher nicht, dass Investorenmeetings in den meisten Fällen allein auf die Finanzkommunikation ausgerichtet sind. Selbst wenn größere Unternehmen über eine eigene Corporate-Social-Responsibility-Abteilung verfügen, ist die Teilnahme von CSR-Verantwortlichen nicht selbstverständlich. Dies stellt auch den Investor Relations Officer oder Chief Financial Officer des Unternehmens vor eine Herausforderung, insbesondere wenn Unternehmen nur geringe Erfahrung mit dem Stakeholder-Dialog zu ökologischen und sozialen Themen haben.

Motivation schafft Veränderung

Erfahrungsgemäß steigern jedoch persönliche Treffen die Motivation von Unternehmen, sich mit den teilweise komplexen und spezifischen Fragen des Nachhaltigkeitsresearchs auseinanderzusetzen. Dies trifft auch auf Unternehmen in den Emerging Markets zu, deren Schwächen in der finanziellen wie nicht-finanziellen Berichterstattung nicht selten ein Hinderungsgrund für die Aufnahme und Investition sind.

Geld eine zukunftsfähige Richtung geben

Der wachsende Markt für nachhaltige und verantwortliche Investments und die dynamischen Entwicklungen im Hinblick auf die nicht-finanzielle Berichterstattung in den USA und in der EU – Offenlegungs- und Berichtspflichten im Hinblick auf Konfliktmineralien, Zwangsarbeit und Menschenhandel in der Zuliefererkette, EU Richtlinien zur Offenlegung von nicht-finanziellen Informationen usw. – werden letztlich auch die Unternehmen unseres Schwellenländerfonds Ökoworld Growing Markets 2.0 betreffen.

Zur Autorin:

Ariadna Bendaña Romero (Diplom Volkswirtin) absolvierte ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn mit den Schwerpunkten internationale Wirtschaft und Finanzökonomie. Nach ihrem Studium sammelte sie zunächst Erfahrungen in der unabhängigen Vermögensverwaltung eines Family Offices. Hier kam sie zum ersten Mal mit dem Konzept eines nachhaltigen Finanzwesens in Berührung, das neben ökonomischen auch soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt.

In der Folge gewann sie Einblicke in die Arbeit einer internationalen Mikrofinanzorganisation, wo sie die Mikrofinanz als entwicklungspolitisches Instrument kennenlernte. Aufgewachsen in Deutschland und mit Wurzeln in Nicaragua und Kolumbien, ist sie auch mit den sozioökonomischen, politischen und kulturellen Bedingungen und Entwicklungen insbesondere in den Ländern Lateinamerikas vertraut. Entwicklungen in den internationalen Beziehungen zwischen Lateinamerika und der Europäischen Union, insbesondere Deutschland, verfolgt sie intensiv mit.

Ariadna Bendaña Romero (oben) ist Sustainability Analyst bei der Fondsgesellschaft Ökoworld. Foto: Ökoworld

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