LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 06.12.2022 - 12:19 Uhrin Nachhaltigkeit, ESG & SRI

Vertriebstrends 2023 Grüne Wende im Asset Management

Gunter Schäfer, Ökoworld: „Ökonomie und Ökologie im Einklang“

Gunter Schäfer, Ökoworld. | © Ökoworld
Gunter Schäfer ist Marketing-Chef und Bereichsleiter Bankenvertrieb von Ökoworld. | Foto: Ökoworld

DAS INVESTMENT: Herr Schäfer, welche Anlagethemen Ihres Hauses sind besonders gefragt?

Gunter Schäfer: Bei Ökoworld geht es immer um Ethik, Ökologie und soziale Aspekte. Es geht um Gewinn mit Sinn, Ökonomie und Ökologie im Einklang. Treiber sind Megathemen wie Wasserversorgung, Wasserentsorgung, Wassermanagement, Energieeffizienz, Erneuerbare Energien. Recycling, Re-Use, Lifestyle, Gesundheit, Mobilität und Kommunikation von morgen, smarte Technologien, Smart Grid, Smart Building, Industrie 4.0 und das Internet of Things.

Auf welche Zielgruppe legen Sie im Vertrieb einen Schwerpunkt?

Schäfer: Wir bedienen sowohl Endkunden über unseren hauseigenen Privatkundenvertrieb als auch Vermittler- und den Bankenvertrieb. Auch unsere Kooperation mit der LV1871 wird hier eine große Rolle spielen.

Welcher Vertriebskanal steht 2023 im Fokus?

Schäfer: Zum einen Sparkassen und Volksbanken und natürlich Vermittlervertriebe, Finanzberatung und Maklerhäuser. Zum anderen unser hauseigener Privatkundenvertrieb mit Fokus auf – unter anderem – betriebliche Altersvorsorge.

Wie verändert sich der Fondsvertrieb durch die Digitalisierung?

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Schäfer: Für uns ändert sich grundlegend nichts. Seit Corona wissen wir alle, dass ein digitalisierter Vertrieb funktioniert. Das bedeutet, dass man mit Online-Seminaren und Webinaren eine hohe Reichweite haben kann und weniger Geschäftsreisen anfallen. Die Praxis zeigt aber, dass die besten Beziehungen und Geschäfte noch immer entstehen, wenn man sich in Fleisch und Blut begegnet. Es ist ein Hybrid, dessen Gewichtung jeder selber für sich definieren und leben muss.

Welche Meilensteine haben Sie sich beim Thema Nachhaltigkeit für 2023 gesetzt?

Schäfer: Wir haben seit Gründung immer den Meilenstein gesetzt, dass wir mit unseren Positiv-, Negativ-, Ausschluss- und Abwägungskriterien eine strenge Unternehmensauswahl und eine dunkelgrüne Nachhaltigkeit mit den Säulen Ethik und Ökologie und sozialen Aspekten für unsere Kunden gewährleisten. Alle fünf Ökoworld-Fonds sind Artikel-9-Fonds. Das treibt uns auch im Jahr 2023.

Wie wird der Wirtschaftsabschwung Ihren Fondsvertrieb voraussichtlich beeinflussen?

Schäfer: Das Jahr wird sicher kein Beschleuniger – hoffentlich aber auch kein Rohrkrepierer. Der Blick in die Kugel bringt nicht die Erleuchtung, die Frage ist vielleicht etwas früh gestellt. Die Teuerungsrate, die wir in der Eurozone sehen, hat einen neuen Rekordwert erreicht. Die Inflation ist rasant und schnell auf über 10 Prozent gestiegen, sie kann aber auch sehr schnell wieder fallen. Wir werden voraussichtlich erst Mitte kommenden Jahres die volle Wirkung der Zinserhöhungen sehen.

Was halten Sie vom Run auf ETFs?

Schäfer: Wir alle kennen den Trend der Investoren, Geld aus aktiven Anlageprodukten in günstigere passive Fonds zu verschieben. Unser Haus ist aktiver Fondsmanager und Stockpicker mit eigenen Ideen. Wir finden Aktien, die andere Häuser teils nicht kennen. Wir glauben an aktives Management und auch, dass Anleger damit langfristig besser fahren als mit einem passiven Ansatz.

In ihren Antworten, welche Trends den Fondsvertrieb im Jahr 2023 bestimmen dürften, weisen viele der von DAS INVESTMENT befragten Asset Manager auf stabile Investments, nachhaltige Strategien und digitale Prozesse hin. Alle drei Trends sind alles andere als neu, haben aber vor dem Hintergrund von Rezession, Regulatorik und Corona-Krise nichts von ihrer Kraft verloren. Im Wirtschaftsabschwung suchen Investoren nach sicheren Strategien und Anleihen rücken wieder vermehrt ins Blickfeld der Produktanbieter. Der durch die Corona-Krise verstärkte Trend hin zu digitalen Prozessen setzt sich fort – flankiert von vermehrten persönlichen Kontakten im Vertrieb. Ein Grund, warum Nachhaltigkeit im Asset Management 2023 einen so hohen Stellenwert hat, dürften nicht zuletzt neben der hohen Nachfrage auch neue Regularien sein. In der Fondsbranche zeigen die Änderungen der Mifid-II-Richtlinie des EU-Aktionsplans Wirkung. Sie verpflichten Anlageberater zur Abfrage beim Kunden, welche nachhaltigen Ziele er mit seinem Investment erreichen will.

Aufgrund der Menge wäre es schwierig, die Antworten der Asset Manager in einem einzigen Artikel unterzubringen, weshalb wir die Statements in einer mehrteiligen Bildstrecke vorstellen (hier: Teil 1).

Teil 2 der Bildstrecke findest Du hier, Teil 3 findest Du hier.