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US-Leitzinsen Was bedeutet die Fed-Politik für den Goldpreis?

in EXTRA Zeit für ErtragLesedauer: 2 Minuten
Die Ankündigung der US-amerikanischen Notenbank Fed, die Leitzinsen auf dem bisherigen Niveau zu belassen, wird als Zeichen gewertet, dass es um die US-Notenbank die US-Wirtschaft so stabil noch nicht bestellt ist. Die sehr vorsichtige Leitzins-Erhöhung im Dezember auf 0,25 bis 0,5 Prozent hat damit noch keine Zinswende eingeläutet: Die Niedrigzinsära setzt sich vorerst auch jenseits des Atlantiks weiter fort. Selbst wenn die Fed in diesem Jahr, wie jetzt verlautbart wurde, zwei weitere Zinsschritte wagt, werden die nur sehr klein ausfallen.

Niedrige Zinsen sind ein Gewinn für Sachwerte, heißt es. Zum Beispiel Gold. Könnte die Ersatzwährung Nummer 1 nach der jüngsten Notenbankentscheidung nun einen neuerlichen Boom erleben?

„Impfung gegen Widrigkeiten des ungedeckten Papiergeldsystems“

Der Chefökonom von Degussa Thorsten Polleit bezeichnet Gold als „das ultimative Zahlungsmittel“ und „Impfung gegen die Widrigkeiten des ungedeckten Papiergeldsystems“. Das Papiergeldsystem habe immer wieder Inflationen gebracht.  Gold dagegen könne „durch politische Willkür nicht entwertet werden“, so Polleit: „Die Reaktion des Goldpreises nach dem Fed-Zinsentscheid sendete eine folgerichtige Botschaft: Der Preis des gelben Metalls zog um mehr als 30 US-Dollar je Unze auf 1.260 US-Dollar je Unze an“, kommentiert der Degussa-Ökonom den Zinsentscheid.

Zu Edelmetall rät auch Martin Siegel, Fondsmanager und Geschäftsführer der Investmentgesellschaft Stabilitas. Die Finanzkrise sei nicht behoben, sondern lediglich „durch Kredite verdeckt“, die die Situation an den Finanzmärkten retuschierten, so Siegel. Da Aktien unsicher seien und Anleihen aufgrund der weiterbestehenden Niedrigzinsen kaum Rendite böten, sei Gold als Sachwert eine sinnvolle Alternative. Zudem hält der Edelmetallexperte Gold derzeit für unterbewertet und geht von einem Wiederanstieg auf etwa 1.500 US-Dollar je Feinunze zu Ende 2016 aus.

„Gold profitiert tendenziell“

Auch Simon Ward, Chefökonom von Henderson Global Investors, hat momentan einen positiven Ausblick auf das Edelmetall - ohne jedoch „maximal bullish“ zu sein, wie Ward hinzufügt: Gold profitiere normalerweise von einer lockeren Geldpolitik. Da es derzeit jedoch keine Anzeichen für eine drohende US-Rezession gäbe, sieht Ward wiederum die Voraussetzungen für eine wirkliche Goldrally noch nicht gegeben. „Wenn Sie mich nach einem Multi-Asset-Portfolio fragen, dann würde ich momentan Gold moderat übergewichten“, rät der Henderson-Ökonom.

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