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US-Präsidentschaftswahl 2020 Ein hartes Rennen zeichnet sich ab

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Drei entscheidende Faktoren bedingen die Wiederwahl

Ob Trump 2020 tatsächlich wiedergewählt wird oder nicht, hängt aus unserer Sicht maßgeblich von drei Faktoren ab – der konjunkturellen Entwicklung, dem Fortgang der Ermittlungen gegen ihn sowie von der Frage, wer gegen ihn antritt.

Wirtschaft und Arbeitsplätze – Dies ist wie erwähnt eine der wenigen Bereiche, in denen Trump in Umfragen durchgehend gut abschneidet. Gleichzeitig ist dies auch mit der wichtigste. Die Wähler trauen Trump eher als den Demokraten zu, die Wirtschaft zu managen. Wenn diese wie bisher weiter gut wächst und die Arbeitslosenquote niedrig bleibt, könnten die Wähler über Trumps schlechte Beliebtheitswerte hinwegsehen und ihm eine zweite Amtszeit zugestehen.

Auswirkungen der Trump-Ermittlungen – Nur 29 Prozent der Amerikaner waren im März der Ansicht, dass der Mueller-Report Trump entlastet habe – 40 Prozent hingegen denken das Gegenteil. Es ist auch weiterhin unsicher, zu welchem Ergebnis die andauernden Ermittlungen der Demokraten im US-Repräsentantenhaus sowie mehrere laufende staatliche Ermittlungsverfahren kommen und welche rechtlichen Konsequenzen dies haben könnte. Gut möglich, dass es der klaren Enthüllung kriminellen Handelns oder beträchtlich unethischen Handelns benötigt, um Trumps Wiederwahl-Chancen zu beeinträchtigen.

Demokratischer Kandidat – Welcher Demokrat am Ende antritt, wird großen Einfluss auf Trumps Chancen haben. Wie Umfragen zeigen, hätte ein Kandidat aus dem Partei-Establishment bessere Chancen als ein Kandidat aus dem populistischen Lager. Trump konnte den Graben zwischen gemäßigten und linken Demokraten vertiefen, indem er Ängste schürt, die Demokraten planten den Sozialismus einzuführen – einen Sozialisten wären etwa drei Viertel der Amerikaner aber keinesfalls bereit zu wählen.

Finanzmärkte beginnen den Wahlkampf einzupreisen

Die Finanzmärkte reagieren schon auf den Beginn der Wahlkämpfe. Da die Märkte durchaus wahrnehmen, dass die Demokraten einen Vorsprung genießen, werden einige ihrer linksgerichteten Politik-Pläne bereits eingepreist – allen voran der Vorschlag zu „Medicare-for-All“. Dies hat zu einer starken Underperformance von Werten im Gesundheitssektor geführt, die seit Anfang des Jahres weit unter der Entwicklung des S&P 500 Index zurückgeblieben sind. Industriewerte hingegen haben im gleichen Zeitraum den S&P 500 sogar übertroffen, während Werte aus dem Baustoffwirtschaft jedoch etwas hinterherhingen – in Erwartung eines Infrastrukturprogramms haben letztere aber durchaus Potenzial.