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US-Wahlkampf und Gesundheitsmarkt Worauf müssen sich Anleger einstellen?

Sitz von Curevac in Tübingen
Sitz von Curevac in Tübingen: Das Unternehmen hat sich beim Börsengang im August bewusst für die US-Börse Nasdaq entschieden | Foto: Imago / Arnulf Hettrich

In diesem Jahr sah es zunächst so aus, als würden die anstehenden US-Wahlen keinerlei Einfluss auf die Aktienkurse des Gesundheitssektors nehmen: Das beste Rezept gegen die Pandemie und die Wirtschaftskrise stand im Fokus – und nicht Einsparungen im Gesundheitssystem oder gar die Abschaffung des Affordable Care Acts (ACA, auch besser bekannt als „Obamacare“), die Trump einst versprach.

Mit dem Ableben von Ruth Bader Ginsburg, der populären Richterin am Supreme Court, rückt der ACA, der Millionen Amerikanern Gesundheitsversicherungsschutz bringt, wieder in den Mittelpunkt der politischen Streitigkeiten.

Wer folgt auf Ruth Bader Ginsburg?

Dabei geht es nun gar nicht um den Wahlausgang und die damit verbundene Gesundheitspolitik. Im Fokus steht vielmehr der 10. November, denn an diesem Tag beginnt die Anhörung des Falles „Texas vs. USA“ vor dem Supreme Court. Der Staat Texas klagt hierbei erneut gegen die Legitimität des ACA und einige seiner Bestandteile, insbesondere die Krankenversicherungspflicht für jeden Einzelnen.

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Daher ist die zügige Nominierung einer konservativen Richterin als Nachfolgerin für Ginsburg ein pikantes Detail, da sich dadurch die Mehrheitsverhältnisse unter den neun Richtern potenziell verschieben. So wird der ACA, dessen Verfassungskonformität eigentlich schon im Jahre 2012 in einem Urteil bestätigt wurde, nun in einem anderen Licht verhandelt.

US-Gesundheitsaktien fahren vor Wahlen in unruhigen Gewässern

Für Anleger bedeutet das: Politisch fahren Gesundheits-Aktien vor US-Wahlen seit jeher in etwas unruhigen Gewässern. Unsere Erwartung ist, dass die wesentlichen Bestandteile des ACA erhalten bleiben. Größere Änderungen werden einem zukünftigen Präsidenten nur gelingen, wenn seine Partei auch die Mehrheit im Senat und im Kongress erhält. Wir sehen diese Chance durchaus als realistisch an. Das Programm eines potenziellen Präsidenten Biden ist aber bei weitem nicht so radikal wie befürchtet.

Gewinnt Trump, sind keine größeren Veränderungen zu erwarten

Bei einer weiteren Legislaturperiode Trump erwarten wir ebenfalls keine großen Veränderungen für den Gesundheitssektor. Relativ zügig nach der Wahl werden wieder Innovationen und die Digitalisierung der Medizin auf der Agenda ganz oben stehen. Auch sonst sind Gesundheits-Aktien relativ immun gegen weitere Krisen, falls zum Beispiel eine weitere Pandemiewelle auftreten sollte. Das zeigt ihre stabile Entwicklung während des Börsen-Crashs im Frühjahr. Die Gewinnprognosen von Gesundheits-Unternehmen sind weiterhin stabiler als in anderen Branchen.

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