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Risikoleben und Sterbegeld Verbesserter Schutz für Hinterbliebene

Trauernder Angehöriger auf einem Friedhof
Trauernder Angehöriger auf einem Friedhof: Das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen hat jetzt wieder die Qualität von Risikolebensversicherungen und Sterbegeldversicherungen geprüft. | Foto: joaph / Pixabay

Um Angehörige für den eigenen Todesfall finanziell abzusichern, bieten die Versicherer ihren Kunden unter anderem Risikolebens- und Sterbegeld-Policen an. Wie gut die entsprechenden Tarife am deutschen Markt im direkten Vergleich abschneiden, prüfte jetzt wieder das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) aus Hofheim. Deren aktuelle Produkt-Ratings zeigen, dass die Qualität der Vertragsbedingungen insgesamt gut ausfällt.

Eines der am häufigsten aufgerufenen Vorsorgeprodukte in der Vergleichs-Software M&M Office ist die Risikolebensversicherung. Sie wird vor allem von Menschen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren abgeschlossen, die andere Personen im eigenen Todesfall absichern möchten. Das gilt beispielsweise innerhalb einer Familie, um für die Hinterbliebenen den aktuellen Lebensstandard zu erhalten oder um die Finanzierung einer Immobilie sicherzustellen.

„Enorme Preis-Range“ beim Klassiker

Andreas Ludwig, M&M

Laut M&M gibt es hierbei aber eine „enorme Preis-Range“, was eine Beispielrechnung zeige: Eine 35 Jahre alte Mathematikerin, die keine außergewöhnlichen Risiken aufweist und Nichtraucherin ist, möchte einen konstanten Todesfallschutz von 500.000 Euro über eine Laufzeit von 20 Jahren absichern. Der günstigste Tarif mit einer fünf-Sterne-Bewertung im M&M-Rating kostet knapp 240 Euro im Jahr, der teuerste rund 880 Euro. Im Schnitt liegen die Top-Tarife bei etwa 420 Euro.

Deutlich günstiger sind dagegen Tarife mit fallender Versicherungssumme. Sie können sinnvoll sein, da der Absicherungsbedarf in der Regel mit der Zeit sinkt: Kinder kommen dem Ausbildungsende immer näher oder der Immobilienkredit wird immer mehr getilgt. Daher sei ein „gründlicher Blick in die Versicherungsbedingungen unumgänglich“, betont Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating und Analyse bei M&M. „Das genau ist unser Auftrag als neutraler Bewerter.“  

Mindestkriterien im M&M-Rating Risikoleben

Grafik: MORGEN & MORGEN GmbH | Stand: 12/2021

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„Die aktuelle Anpassung des Höchstrechnungszinses wird vermutlich den Bruttobeitrag um mehrere Prozentpunkte erhöhen, bei den Nettobeiträgen jedoch nur zu einer marginalen Erhöhung führen“, erwartet Ludwig. Bei den vergangenen Senkungen hätten die meisten Versicherer die Überschüsse sogar erhöht. Denn viele seien mit dem bisherigen Zahlbeitrag ausgekommen und der Großteil der Überschüsse komme aus den Risikoüberschüssen, die nicht vom Zins abhängen.

Ratings für Risikolebensversicherungen

Das M&M Rating Risikoleben ist rein tarifbezogen. Insgesamt können maximal 43 Bewertungspunkte erreicht werden. Sie setzen sich aus der Gewichtung und dem Erfüllungsgrad der 19 Rating-Fragen zusammen. Oftmals bietet ein Versicherer mehrere Tarife mit unterschiedlicher Bedingungsqualität an. Premium-Tarife verfügen zum Beispiel über weitere Extras wie Nachversicherungsgarantien, verlängerter Vertragslaufzeit oder mitversicherten Kindern.

Grafik: MORGEN & MORGEN GmbH | Stand: 12/2021

Als Mindestkriterien gilt für die topbewerteten Tarife, dass die Anbieter auf unübliche Einschränkungen, Kündigung oder Vertragsanpassung nach Paragraf 19 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) verzichten, wenn der Kunde die Anzeigepflichtverletzungen nicht zu vertreten hat. Außerdem verzichten sie auf das Kündigungsrecht bei Gefahrerhöhung wie zum Beispiel ein verändertes Rauchverhalten. Sie gewähren auch bei nicht gemeldeter Gefahrenerhöhung eine gegebenenfalls angepasste Leistung und bieten Nachversicherungsgarantien bei Heirat, Geburt eines Kindes und Immobilienerwerb.

Rating-Ergebnis Risikolebensversicherung

Die Bestnote von fünf Sternen erreichen aktuell 100 von 145 bewerteten Tarifen. Für weitere 24 Policen gibt es immerhin vier Sterne. 20 3-Sterne-Tarife zeigen sich durchschnittlich und nur einer ist schwach bewertet. Im Vergleich zum Vorjahr erreichen damit 13 Tarife mehr eine der beiden höchsten Noten. „Die Risikolebentarife haben sich bedingungsseitig stetig verbessert und sind nun auf einem stabil hohen Niveau angelangt, das sich aber preislich sehr differenziert zeigt,“ fasst Ludwig zusammen.

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