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Vermögensverwalter rät „Nullzins und Inflation: Diese Lehren sollten Anleger ziehen“

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Das Risiko einer Kapitalanlage ist meistens auch relativ zu betrachten und hängt von der persönlichen Situation des Kapitalanlegers ab. Ist der Anleger noch relativ jung und kann zwischenzeitliche Durststrecken gut aussitzen, kann er – pauschal betrachtet – etwas mehr Risiko eingehen. Wer das angelegte Geld jedoch nach einer kurzen Zeit benötigt, der sollte auf Risiken verzichten und muss dann wohl oder übel sein Geld unverzinslich zur Bank bringen.

Gehen wir jedoch davon aus, ein Anleger ist in der Lage gewisse Risiken zu tragen und hat einen Anlagehorizont, der es ihm ebenfalls ermöglicht, die ein oder andere Portion Risiko zu nehmen. Kurz nach den Sparkonten kommen dann also die Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland, über welche der Anleger nachdenken könnte. Doch sind AAA geratete Anleihen, die aktuell bei zehnjähriger Laufzeit über den Daumen eine jährliche Rendite von 0,5 Prozent versprechen tatsächlich risikolos?

Auch dies muss eindeutig verneint werden, auch wenn wir alle nicht davon ausgehen wollen, dass die Bundesrepublik binnen der zehn Jahre in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Das sogenannte Zinsänderungsrisiko besagt, dass die Kurse solcher Anleihen bei steigenden Marktzinsen entsprechend sinken. Sollte der Zins für deutsche, zehnjährige Staatstitel beispielsweise um ein Prozent ansteigen, – was absolut realitätsgetreu und schnell möglich ist – fällt der Anleihekurs vom aktuellen Niveau um etwa neun Prozent. Auch wenn das Emittentenrisiko vernachlässigt wird, ist somit klar, dass auch eine Bundesanleihe mit entsprechender Laufzeit über ein deutliches Risiko verfügt.

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In Deutschland herrscht zwar bedauerlicherweise keine nennenswerte Aktienkultur, doch Anleger sollten trotzdem darüber nachdenken, ein gewisses Aktienrisiko in Kauf zu nehmen. Die Floskel einer Alternativlosigkeit ist zwar mittlerweile sowohl politisch als auch umgangssprachlich überholt, aber attraktive Anlagealternativen sind derzeit leider rar gesät. Sparen in Aktien ist beispielsweise über einen ETF- oder Fondssparplan möglich, die an dieser Stelle bereits mehrfach im Rahmen früherer Kolumnen, beschrieben wurden. Wer Aktien kaufen möchte, muss also nicht über ein Vermögen verfügen, sondern kann mit geringen Beträgen, ab etwa 50 Euro monatlich, damit anfangen.

Lassen Sie sich das jeweilige Für und Wider erklären. Eine Aktienkultur kann hierzulande nur etabliert werden, wenn einerseits möglichst viele Berater ihren Kunden diese auch vertrauensvoll und mit einfachen Worten nahebringen und Anleger andererseits auch offen für diese Gespräche sind. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Also lassen Sie uns von Seiten der Anleger und Berater daran arbeiten der Aktienanlage eine höhere Akzeptanz zu verleihen.

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