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Vermögensverwalter-Studie: Enttäuschende Ergebnisse für Anleger

Quelle: Fotolia
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Die „Vermögensverwalterstudie 2010“ von Fonds Consult Research vergleicht Konditionen und Produktdaten und analysiert die Perfomancedaten großer deutscher Institutsgruppen über unterschiedliche Zeiträume. Zu den überprüften Häusern zählen Großbanken, der Sparkassensektor sowie die Credit Suisse und die Fürst Fugger Privatbank.

Ergebnis: Nach Abflüssen aus den Vorjahren erhöht sich das Gesamtvolumen in der standardisierten Vermögensverwaltung wieder um 13 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro. Dies liegt sowohl an Zuflüssen, als auch an der Performanceentwicklung.

Deka Bank größter Anbieter

Den mit Abstand größten Marktanteil mit 40,2 Prozent und einem Volumen von 11,17 Milliarden Euro weist trotz Einbußen die Deka Bank auf (siehe Tabelle).
Es folgen die „DreVM“-Produktklasse der Commerzbank (15,0 Prozent), die Hypovereinsbank (12,6 Prozent) und die Premium Management Produktlinie der Commerzbank (11,9 Prozent).

Insbesondere ein starker Vertrieb hat dabei der Commerzbank zu herausragenden Marktanteilsgewinnen verholfen. Bei den Produkten beobachten die Studienautoren allgemein eine Zunahme von defensiveren und risikoreduzierten Produkten ohne Benchmarkorientierung, während die Gebühren unvermindert auf hohem Niveau verbleiben.

In der Gesamtbetrachtung, die alle Einzelergebnisse pro Rendite- und Risikokennzahl über alle Anlageklassen hinweg aggregiert, wird klar: Kein Anbieter kann sich in allen Kategorien als Marktführer positionieren.

Fürst Fugger Privatbank mit bestem Risiko-Rendite-Profil

Das ausgeglichenste Rendite-Risikoprofil erzielt die Fürst Fugger Privatbank, die sich insbesondere in der ausgewogenen Kategorie von den Mitbewerbern absetzen kann. „Die Angebot der Fürst Fugger zielen im konservativen und ausgewogenen Bereich auf niedrige Risiken bei auch niedrigen Renditen, im offensiven Bereich auf hohe Renditen bei hohem Risiko“, so das Fazit der Studie.

Fürst Fugger landete damit knapp vor der DreVM-Variante der Commerzbank. „Die DreVM-Produkte der Commerzbank zeichnen sich in allen Kategorien durch hohe Renditen aus. Aufgrund des etwas unausgeglicheneren Risikoprofils verpasst sie damit nur knapp den ersten Platz“, heißt es in der Studie. Mit diesem Ansatz findet sich die Commerzbank stets unter den Top3 jeder Kategorie. Die zweite Produktreihe „Premium Mangement“ überzeuge hingegen vor allem im offensiveren Bereich.

Auf Rang Drei folgt die Deka, die einen eher konservativen Ansatz verfolgt, der kurzfristig die Renditen in allen Anlagestargeien drückt, aber auch das Risiko senkt. „Ob der Strategiewechsel langfristig aufgeht und auch die Renditen wieder zu den anderen renditestärkeren Anbietern bei gleichbleibend niedrigem Risiko aufschließen, bleibt abzuwarten“, folgern die Studienautoren.

Schlechtere Ergebnisse für Anleger

Fonds Consult zieht insgesamt ein durchwachsenes Fazit. Die Ergebnisse seien im Vergleich zum Markt häufig nicht überzeugend: „Gerade in schwierigen Zeiten sollten Anbieter ihre Produkte noch aktiver managen und Verluste frühzeitig begrenzen und Chancen in guten Zeiten erkennen und ausnutzen.“ Dies sei jedoch nur wenigen Anbietern gelungen.

Die Unterschiede zwischen den Anbietern klaffen immer weiter auseinander. Berücksichtigt man die Kosten, so haben sich bei allen Anbietern die Ergebnisse für den Privatanleger deutlich verschlechtert. Im aktienorientierten Bereich muss mit durchweg 2 Prozent pro Jahr gerechnet werden.

Die Studie warnt zwar, die standardisierte Vermögensverwaltung mit Indices oder klassischen Anlagen zu vergleichen, da dort andere Risiko-Ertragsprofile umgesetzt würden und nicht dynamisch auf die Märkte reagiert werden kann. Fakt bleibt dennoch: In allen Risikoklassen kann die Rendite vergleichbarer Marktindices wie etwa Eurostoxx 50 oder MSCI World nur in wenigen Fällen übertroffen werden.

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