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Aktualisiert am 01.04.2020 - 09:04 Uhrin MärkteLesedauer: 3 Minuten

Wegen Liquiditätsproblemen Anleiheinvestoren weichen auf Derivate aus

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Im Terminmarkt überstieg die Zahl der offenen Kontrakte auf zehnjährige Treasuries, britische Gilts und japanische Bonds sowie für die Benchmark-Bundesanleihen und italienische Papiere im Mai fünf Millionen. Das geht aus Börsendaten hervor, die Bloomberg zusammengestellt hat. Dabei erfolgte der größte Anstieg in den letzten zwei Jahren. Der Handel in den Bund-Optionen an der Eurex-Terminbörse, die zur Deutsche Börse gehört, kletterte per 26. Mai auf 6,4 Millionen Kontrakte. Das ist doppelt so hoch wie im Mai 2012, auf dem Höhepunkt der Staatsschuldenkrise im Euroraum.

„Der Vorteil ist, dass es eine enorme Liquidität gibt und der Preis bekannt ist“, sagt Arthur Bass, Derivatehändler bei Coex Partners in New York mit Bezug auf die Futures.

Weniger Anleihehandel hat sich in höherer Volatilität niedergeschlagen. Nach Daten von Bank of America lagen die Kursausschläge der Treasuries gegenüber den Tiefs des Jahres 2013 dieses Jahr um fast 75 Prozent höher.

„Wir teilen eine Handelstransaktion in kleinere Teile auf“, sagt Thanos Bardas, Vermögensverwalter bei Neuberger Berman in Chicago. Seit der Krise habe Neuberger Berman mehr Futures eingesetzt, wenn die Kursausschläge am Bondmarkt zunahmen, ergänzte er.

Die höhere Volatilität ist auch der US-Notenbank nicht entgangen. Im Protokoll der April-Sitzung hieß es, „die Tendenz zu Volatilität bei den Bondkursen dürfte stärker sein als in der Vergangenheit“.

Jim Bianco, Präsident von Bianco Research in Chicago, sieht die größte Ursache der Entwicklung indes woanders. Zwar habe die Regulierung eine Rolle bei der Verringerung der Handelsvolumina gespielt. Doch wendeten sich Investoren hauptsächlich den Derivaten zu, „weil sich jeder absichern will, bevor die Federal Reserve damit beginnt, die Zinsen anzuheben“.

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