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Aufschwung stützt Emerging Markets Weiterer Rendite-Spielraum in den Schwellenländern

Schwarzes Gold am Meeresgrund
Schwarzes Gold am Meeresgrund: Steigende Rohstoffpreise und chancenreiche Bewertungen steigern das Investoren-Interesse an lateinamerikanischen Schwellenländern wie Brasilien. | Foto: IMAGO / imagebroker

In der Frühphase eines globalen Wirtschaftsaufschwungs verzeichnen Investments in den Schwellenländern oft starke Kursgewinne. Sobald der Konjunkturzyklus von der Erholung in die Expansion übergeht und die Risikoscheu der Anleger abnimmt, strömt das Kapital in die aufstrebenden Volkswirtschaften.

Dadurch wird der US-Dollar geschwächt und der Kapitalfluss in die Emerging Markets nimmt weiter zu.

Obwohl wir die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie aufmerksam beobachten, sind wir der Meinung, dass das beschleunigte Wachstum in Kombination mit der ultralockeren Geld- und Fiskalpolitik sowie den attraktiven relativen Bewertungen Schwellenländer-Anlagen für einen längeren Zeitraum stützen werden.

Von der Erholung zur Expansion

Denn auch zyklische Indikatoren deuten darauf hin, dass die Weltwirtschaft auf eine Wachstumsphase zusteuert. So liegt der globale Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe – ein Indikator für die Wirtschaftsaktivität – über seinem langjährigen Durchschnitt. Bei Rohstoffen und anderen konjunktursensiblen Vermögenswerten steigen die Preise. Wir sind der Ansicht, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Gefördert wird das Wachstum durch anhaltende massive geld- und fiskalpolitische Stützungsmaßnahmen, da sich Produktion und Beschäftigung in vielen Ländern wahrscheinlich erst weit nach 2021 vollständig erholen werden.

Aus historischer Sicht begann der US-Dollar zumeist dann abzuwerten, wenn der globale Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe – so wie aktuell – steigt. Und ein schwächerer Dollar ist wiederum ein signifikanter Treiber für die Renditen in den Schwellenländern.

Darüber hinaus wird der Vertrauensschub durch die Einführung von Corona-Impfstoffen zu mehr Aktivität im Privatsektor führen – ganz besonders in den Gebieten, die am stärksten von den Mobilitätseinschränkungen betroffen sind. Das dürfte ebenfalls zum konjunkturellen Aufschwung beitragen.

Das neu erwachte Wachstum kann durch die angestaute Nachfrage in den relevanten Sektoren der Weltwirtschaft somit an Kraft und Beständigkeit gewinnen. Wir gehen davon aus, dass länderspezifische Themen im Verlauf des Jahres wieder wichtiger werden. Aber für den Moment stehen die globalen Treiber für die steigende Nachfrage nach Schwellenländer-Anlagen im Mittelpunkt.

Der US-Dollar kommt gerade aus einer Phase mit deutlicher Outperformance. Angesichts des über dem Trend liegenden globalen Wachstums, der laufenden Einführung von Impfstoffen und einer sehr lockeren Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) glauben wir, dass der US-Dollar wahrscheinlich dem üblichen Muster nach einer US-Rezession folgen und abwerten wird. Die Aussicht auf zusätzliche fiskalische Anreize durch eine neue demokratische Mehrheit im Senat wird diesen Trend wohl zusätzlich beschleunigen.