Präsidentschaftswahlen in den USA „Aktien laufen unabhängig vom Wahlergebnis“
Der Zeitpunkt der diesjährigen Präsidentschaftswahlen ist denkwürdig. Wir befinden uns inmitten einer globalen Pandemie; in den USA sehen wir sozialen Aufruhr und öffentliche Proteste; und natürlich kann die Wahl eines bestimmten Kandidaten oder einer bestimmten politischen Partei eine wichtige Weichenstellung für die künftige Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik bedeuten. Auch bestimmte Unternehmen, Branchen oder Marktsektoren können je nach Ausgang der Wahl unterschiedlich betroffen sein.
Aber: Unsere Untersuchungen zeigen, dass die Wahlergebnisse die Wertentwicklung der Finanzmärkte im Laufe der Zeit de facto nicht beeinflussen. Es lohnt sich also nicht, seine Investitionen an den Wahlen oder einem erwarteten Ergebnis auszurichten. Es ist vielmehr das individuelle eigene Spar- und Investitionsverhalten, das den Anlageerfolg bedingt.
Und zur Wahrheit gehört auch, dass man einen langfristigen Plan entwickeln und daran festhalten sollte – unabhängig von Wahlen in einer wichtigen Wirtschaftsregion. Schließlich hat die Frage, welche politische Partei nun gerade das Weiße Haus oder den Kongreß kontrolliert, keinen Einfluss darauf, welche Erfordernisse man für seine Altersvorsorge sieht oder wie man sein Hypothekendarlehen ablösen will.
Was man tun kann – und sollte, um in eine kapitalgedeckte Altersvorsorge zu investieren oder eine Hochschulausbildung zu finanzieren, ist völlig unabhängig von der amtierenden Partei. Das gilt in den USA wie anderswo.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Die Volatilität ist real
Dennoch sind viele Anleger in Sorge, je näher wir der Wahl kommen. Das liegt vor allem an der Volatilität. So nimmt zum Beispiel die Marktvolatilität im Umfeld der nationalen Parteitage der Demokraten und Republikaner bis zum Wahltag stetig zu (siehe Grafik unten). Aber diese Volatilität hat historisch gesehen nach der Wahl ebenso schnell wieder nachgelassen.