Frontier Markets Auf Chinas Spuren
Der Anteil der Frontiers im Fonds liege daher unter 10 Prozent. Ein Problem: Gerade bei mittelständischen Unternehmen seien Informationen oft schwer zugänglich. Das erfordere umfangreiche eigene Recherche. „Neben der intensiven quantitativen Analyse sprechen wir nicht nur mit dem Management, sondern auch mit Wettbewerbern, mit Mitarbeitern, mit Zulieferern, mit Kunden, mit Experten“, so von Hardenberg.
Diese Arbeit lohne sich, denn gute, innovative Unternehmen seien oft noch unbekannt. Auch für Stefan Böttcher ist der Austausch mit den Firmen entscheidender Bestandteil des Investmentprozesses. In einem gewöhnlichen Jahr stehen bei dem Fiera-Fondsmanager und seinem Team bis zu 600 Unternehmensbesuche auf dem Plan.
In der Pandemie sind sie auf Videokonferenzen umgestiegen. Das funktioniere gut, sei aber auf Dauer keine Alternative. Böttcher hofft, dass sein Team im zweiten Halbjahr wieder reisen kann. „Bei den Besuchen bekommt man ein ganz anderes Gefühl für Unternehmen und...
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Der Anteil der Frontiers im Fonds liege daher unter 10 Prozent. Ein Problem: Gerade bei mittelständischen Unternehmen seien Informationen oft schwer zugänglich. Das erfordere umfangreiche eigene Recherche. „Neben der intensiven quantitativen Analyse sprechen wir nicht nur mit dem Management, sondern auch mit Wettbewerbern, mit Mitarbeitern, mit Zulieferern, mit Kunden, mit Experten“, so von Hardenberg.
Diese Arbeit lohne sich, denn gute, innovative Unternehmen seien oft noch unbekannt. Auch für Stefan Böttcher ist der Austausch mit den Firmen entscheidender Bestandteil des Investmentprozesses. In einem gewöhnlichen Jahr stehen bei dem Fiera-Fondsmanager und seinem Team bis zu 600 Unternehmensbesuche auf dem Plan.
In der Pandemie sind sie auf Videokonferenzen umgestiegen. Das funktioniere gut, sei aber auf Dauer keine Alternative. Böttcher hofft, dass sein Team im zweiten Halbjahr wieder reisen kann. „Bei den Besuchen bekommt man ein ganz anderes Gefühl für Unternehmen und Management-Teams.“
Wie schwierig der Zugang für ausländische Investoren zu Grenzmärkten sein kann, zeigt sich auch im Lieblingsland der Fondsmanager. In Vietnam müssen Anleger aus dem Ausland, die an der lokalen Börse handeln wollen, bereits zwei Tage, bevor sie investieren, vorfinanzieren. Regelmäßig sind die IT-Systeme überlastet. „Jeden Morgen kommt die Börse zum Stillstand“, beschreibt Böttcher.
Belohnt werden die Fondsmanager mit spannenden Aktien abseits bekannter großer Namen. Gerade Tech-Giganten haben an kleinen Grenzländern oft wenig Interesse. Lokale Anbieter füllen die Lücke. Ein Beispiel ist Kaspi, in Kasachstan Marktführer in Online-Handel und -bezahlung. Das Fintech, eine der Top-Positionen im Magna New Frontiers, ist seit dem vergangenen Jahr an der Londoner Börse gelistet. Mittlerweile liegt der Börsenwert bei fast 13 Milliarden US-Dollar.
Wie schnell sich digitale Dienstleistungen in Frontier-Märkten ausbreiten, zeigt auch Safaricom. Die Firma aus Kenia stellt mit M-Pesa ein System für bargeldlose Zahlungen über Mobiltelefone ohne Bankkonto zur Verfügung. „Safari- com ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Grenzmärkte durch Innovationen ganze Entwicklungsstadien überspringen“, sagt Carlos von Hardenberg, der die Aktie in seinem Schwellenländer-Fonds hält. Etwa 40 Prozent des Portfolios machen mittelgroße Technologie-Firmen aus – für von Hardenberg die wichtigste Branche in Schwellen- und Grenzmärkten. Dabei bevorzugt er Asien.