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Ausblick 2019 Turbulenzen treiben Goldpreis

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Die Aussichten für die Weltwirtschaft und die breiteren Finanzmärkte sind für den Goldsektor von großer Bedeutung, da Gold als Safe-Haven-Asset- und Portfolio-Diversifier gilt. Angesichts der Bedeutung der Schaffung von Wohlstand durch die Nachfrage nach Edelmetallen stellt eine potenzielle Konjunkturabkühlung jedoch auch eine Bedrohung für den Goldsektor dar, wie dies in vielen Branchen der Fall ist.

Unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen haben wir aber vor allem wichtige positive Faktoren für Gold identifiziert:

(1) Die US-Realzinsen scheinen auf absehbare Zeit zu fallen oder zumindest niedrig zu bleiben. Niedrige Realzinsen unterstützen den Goldpreis, da niedrige Renditen die Opportunitätskosten für das Halten von Gold für Anleger verringern und den Inflationsdruck erhöhen. Nach drei Jahren „Normalisierung“ der Zinssätze in den USA beginnt sich der Druck der nominalen Zinssätze auf die Wirtschaftstätigkeit zu zeigen, während die Realzinsen niedrig geblieben sind. Die US-Notenbank hielt entschlossen an ihrem Zinserhöhungsprogramm fest, obwohl das Weiße Haus sich verbal widersetzte (Die Fed, und insbesondere Chairman Powell, zog wiederholt den Zorn Präsident Trumps mittels Wutausbrüchen auf Social Media auf sich). Die jüngste volatile Entwicklung der US-Aktienmärkte ist sicherlich zum Teil auf diesen Streit zurückzuführen.

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(2) Die hohe Verschuldung ist ein wachsendes Problem für politische Entscheidungsträger nach Jahren niedriger Zinssätze und droht, die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Zinserhöhungen zu verstärken. Die Folgen der steigenden Kreditkosten auf den Schuldendienst von Unternehmen und Verbraucher sollten der Fed einen weiteren Anreiz bieten, eine Anhebung der Zinssätze nicht über das derzeitige Niveau hinaus fortzusetzen.

Sollte sich die Fed dieses Jahr entscheiden, die Zinserhöhungen einzufrieren oder sogar die Leitzinsen zu senken, wäre dies für Gold von großer Bedeutung. Der Goldpreis erreichte seine Tiefststände, als die Fed die erste Zinserhöhung des aktuellen Zyklus im Dezember 2015 ankündigte. Dieser erholte sich jedoch in den folgenden Jahren, als deutlich wurde, dass das Tempo der Steigerungen langsam sein würde und die Realzinsen niedrig bleiben würden.

(3) Eine stetig anziehende Inflation in den USA würde 2019 einen weiteren makroökonomischen Treiber für Gold darstellen. Während die Preissteigerungsrate in den letzten Jahren in der amtlichen Statistik kaum eine Rolle spielte, scheint sich der Inflationsdruck nun etwas zu verstärken, und mehrere Faktoren deuten darauf hin, dass dieser Druck 2019 wahrscheinlich nicht nachlässt. Insbesondere die im letzten Jahr zusätzlich erhobenen US-Zölle dürften, zusammen mit einem angespannten Arbeitsmarkt, weiterhin einen Aufwärtsdruck auf die Verbraucherpreise ausüben. Handelsstreitigkeiten, Zölle und wirtschaftlicher Nationalismus, angeführt von der Trump-Administration, werden unser Meinung nach auch 2019 ein Schlüsselthema bleiben. Eine steigende Inflationsrate und die Aussicht auf ein Ende der Leitszinserhöhungen würden vor dem Hintergrund eines schwächeren Wirtschaftswachstums in 2019 auf ein günstiges Umfeld für Gold hindeuten.

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