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Mögliche Kostensenkung Fondsanteile auf der Blockchain - Metzler Asset Management startet Pilotprojekt

Metzler Asset Management startet ein Pilotprojekt zur Emission von Kryptofondsanteilen in Deutschland.
Metzler Asset Management startet ein Pilotprojekt zur Emission von Kryptofondsanteilen in Deutschland. | Foto: IMAGO Images / Science Photo Library

Nicht nur traditionelle Wertpapiere, sondern auch Anteile von Investmentfonds können mittels Blockchain-Technologie abgebildet werden. In diesem Kontext hat das Bankhaus Metzler ein Pilotprojekt gestartet.

Deren Vermögensverwaltung Metzler Asset Management hat die Emission der ersten Kryptofondsanteile in Deutschland vorgenommen. Für dieses dreimonatige Vorhaben setzt das Unternehmen auf die Blockchain-Variante Polygon. Die Emission steht laut Metzler im Einklang mit den relevanten gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, darunter das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB), das Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) und die Verordnung über Kryptofondsanteile (KryptoFAV).

Metzler AM holt sich Partner an die Seite

Für das Projekt hat Metzler Asset Management eine spezielle, nicht für die Öffentlichkeit zugängliche Anteilklasse des Publikumsfonds "Metzler Global Growth Sustainability" geschaffen. Die emittierte Anteilklasse trägt den Zusatz „Digital Asset – DA“.

Diese Anteile werden durch die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) in digitale Token transformiert. DLT ermögliche eine dezentralisierte, sichere und transparente Aufzeichnung von Transaktionen. Cashlink Technologies und Fundsonchain sind als strategische Partner an Bord, wobei Fundsonchain die technologische Umsetzung und Cashlink die Registerführung für die Kryptowertpapiere übernimmt.

Das Pilotprojekt dient als Experimentierfeld für unterschiedliche Transaktionsarten und -volumina. Es erlaubt den Handel, die Übertragung und die Verwaltung der Fondsanteile in nahezu Echtzeit. Das Bankhaus Metzler, als Muttergesellschaft von Metzler Asset Management, tritt als erster Investor auf und fungiert zudem als Verwahrstelle für die Fondsanteile.

 

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Kosteneinsparungen durch Blockchain 

„Die Tokenisierung von Fondsanteilen ist ein bedeutendes Thema für uns und die Branche. Der Einsatz der Blockchain ermöglicht neue Perspektiven für den Vertrieb und die Verwaltung von Fondsanteilen“, sagt Franz von Metzler, zuständiges Vorstandsmitglied für das Asset Management im Bankhaus. „Wir sind überzeugt davon, dass die Blockchain das Asset Management auf lange Sicht tiefgreifend verändern wird.“ Sein Vorstandskollege Mario Mattera sieht die Blockchain als „strategisches Zukunftsthema“.

Auch Oliver Bilal von Invesco erklärte jüngst im Gespräch mit DAS INVESTMENT die Vorteile der Blockchain-Technologie für die Finanzbranche: „Es ist unglaublich hart, im Asset Management die Kosten zu senken. Deshalb wird über kurz oder lang an der Blockchain nichts vorbeiführen, ganz egal ob für die Depotbanken oder für die Fondsadministratoren.“ Schließlich schaffe die Blockchain die klassischen Validatoren im Handel ab, man brauche also niemanden mehr, der ein Asset erst bewertet, bestimmt, verbucht und dann entsprechend alle Intermediäre und Partner informiert. „Damit fällt ein großer Block aus Wertschöpfungskette weg, den man nicht ersetzen muss. Der Einsparhebel ist gigantisch.“  

Technologie mit großem Potenzial

Die Tokenisierung von Fondsanteilen könnte verschiedene Vorteile für das Asset Management mit sich bringen. Neben einer möglichen Effizienzsteigerung und Kostensenkung könnten auch neue digitale Vertriebswege erschlossen werden, so Metzler Asset Management. Die Verwendung von Smart Contracts, also automatisierten Verträgen, könnte die Abwicklung von Transaktionen vereinfachen und beschleunigen.

Das Projekt wird vom hauseigenen Digital Assets Office (DAO) des Bankhauses Metzler begleitet, das sich auf Blockchain-Technologie und digitale Assets spezialisiert hat. Es wurde im Juli 2022 gegründet. Hendrik König und Shahrok Shedari entwickeln intern wie extern Anwendungsfälle für die Blockchain-Technologie in der Finanzbranche. 

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