Betriebliche Altersversorgung Fondsverband BVI: Geplantes Betriebsrenten-Gesetz „revolutionär“
„Der Entwurf zum BRSG ist das seit langem Beste, was die Politik zum Thema Rente vorgelegt hat“, erklärt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI. „Das Sozialpartnermodell mit freiwilligem Opting-out, Zielrente und Garantieverbot bietet Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer“, so der BVI-Chef weiter.
Die Arbeitgeber profitieren demnach von der reinen Beitragszusage im Sozialpartnermodell, weil sie nicht mehr für die Höhe der Auszahlungen haften. Das mache die betriebliche Altersversorgung (bAV) für mittlere und kleine Unternehmen attraktiver. Noch wirkungsvoller sei es nach BVI-Meinung, die reine Beitragszusage zudem außerhalb tarifvertraglicher Vereinbarungen zuzulassen.
Vorsorge profitabler
Aber auch die Arbeitnehmer profitierten: Sie erhalten laut Richter die „Aussicht auf eine profitablere Altersvorsorge“. Denn die Kapitalanlage werde von den Kosten der Garantie befreit. „Der Verzicht auf Garantien ist revolutionär“, lobt Richter.
Hallo, Herr Kaiser!
Die Neuregelung mache die zusätzliche Altersvorsorge für die Arbeitnehmer insgesamt effizienter, weil Aktien mehr als bisher zur Rendite der Kapitalanlage beitragen können. Außerdem sorge der Garantieverzicht für zusätzlichen Wettbewerb in der bAV, die bislang von der Versicherungswirtschaft dominiert wird.
Riester attraktiver
Ein weiterer Bestandteil des Gesamtpakets zum BRSG ist die Erhöhung der Riester-Grundzulage von bisher 154 auf 175 Euro. „Nach all den Unkenrufen ist das nun ein klares Bekenntnis der Politik zur Riester-Rente“, kommentiert Richter als Sprecher der deutschen Fondsbranche, die in Deutschland Vermögen von insgesamt 2,9 Billionen Euro verwaltet.
Etwa ein Drittel (rund 1 Billion Euro) der Gesamtsumme dienen zur Altersvorsorge. Hiervon wiederum etwa ein Drittel (rund 330 Milliarden Euro) wird in der betrieblichen Altersversorgung investiert. Und bei der Riester-Rente entfallen 3,2 Millionen der insgesamt 16,5 Millionen Verträge auf reine Fondssparpläne. Die Fondsgesellschaften verwalteten darin ein Vermögen von etwa 24 Milliarden Euro.