LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in USALesedauer: 4 Minuten

Börsenexperte Robert Halver Präsidentschaftswahl in den USA: Was wäre, wenn…?

Seite 2 / 3

 

Vor diesem Hintergrund erlebt Amerika den teuersten und schmutzigsten Wahlkampf aller Zeiten. Es ist zu hoffen, dass das Wahlergebnis eindeutig ist und von allen Seiten anerkannt wird. Fatal wäre es hingegen, wenn es zu langatmigen Rechtsprozessen über das korrekte Ergebnis wie 2000 in Florida oder sogar Legendenbildungen wegen gefälschter Briefwahlstimmen käme. Dies könnte der amerikanischen Demokratie schweren Schaden zufügen.

Wird Donald Trump im Amt bestätigt, …
…dürfte dies zunächst die amerikanische Wirtschaft und Wall Street beflügeln, denn Steuererhöhungen und Branchenregulierungen sind dann nicht zu befürchten. Es besteht jedoch die Gefahr, dass Trump seinem Sendungsbewusstsein in seiner letzten Amtszeit gar keine Grenzen mehr setzt. Es ist zwar gerechtfertigt, China beispielsweise in handelspolitischen Fragen Paroli zu bieten. Doch sollte man dabei nicht zum Vorschlaghammer greifen. Gemäß „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ wird China umgehend mit Vergeltung antworten und der Handelskonflikt nimmt wieder Fahrt auf, der die Aktienmärkte belasten würde.

Trump will nicht verstehen, dass eine fordernde und fördernde Abwehrstrategie Amerikas gemeinsam mit seinen „früheren“ Freunden in Europa mehr Eindruck in Peking macht und daher erfolgreicher wäre. Doch Deutschland mag er so sehr wie Bauchschmerzen und Europa wird er aus persönlicher Abneigung weiterhin wie einen Fußabtreter behandeln - anstatt transatlantische Konflikte gemeinsam zu lösen.

Am Ende macht seine Vorgehensweise China und Russland nur zu Lasten der USA stärker. Die Aktienmärkte honorieren zwar eine marktwirtschaftliche Wirtschaftspolitik. Aber „Trump First“ torpediert die geopolitische und weltwirtschaftliche Verfassung so sehr, dass neben Reibungsverlusten europäischer und asiatischer auch amerikanische (Export-)Aktien nicht ungeschoren davonkommen.    

Wird Joe Biden US-Präsident, …
…werden Unternehmenssteuererhöhungen sowie verstärkte staatliche Eingriffe in die Wirtschaft befürchtet. Das wäre Gift für den US-Aktienmarkt - speziell für Konsum- und Kommunikationswerte wie Alphabet und Facebook, die von den Steuererleichterungen Trumps am meisten profitiert haben. Die harte Regulierungshand der Demokraten würden vor allem Banken und der Pharmasektor spüren, dem kontrollierte Medikamentenpreise drohen.

Tipps der Redaktion