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in FinanzboulevardLesedauer: 4 Minuten

Börsenkenner Robert Halver Auweia Wirecard!

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Zweitens müssen zukünftig die Unternehmensprüfer und die Finanzaufsicht ihre Hausaufgaben mit allergrößter Sorgfalt erfüllen. Hier ist die amerikanische Finanzaufsicht SEC ein Vorbild. Vor dieser „Spanischen Inquisition“ zittert die ganze Wall Street. Wer einmal in ihre Fänge gerät, ist ein Leben lang kuriert. Damit wird klar, dass Wirecard nicht symptomatisch für alle börsennotierten Unternehmen steht. Die weit überwiegende Mehrheit der Aktiengesellschaften, ihre Vorstände und Aufsichtsräte arbeiten ordentlich.

Drittens geht es um eine genaue Überprüfung der langfristigen Profitabilität des Geschäftsmodells von Wirecard und damit seiner Überlebensfähigkeit. Es ist im Moment noch nicht absehbar, ob die Kredite an das Unternehmen verlängert werden. Die Banken wollen ausgerechnet jetzt in der wirtschaftlich ohnehin schwierigen Corona-Zeit keine frühzeitigen Kreditabschreibungen riskieren.

Vielleicht ergibt sich ja noch „The turn of a friendly card“, um es mit der großartigen britischen Rock Band „The Alan Parsons Project“ zu sagen, sozusagen eine positive Fügung, so dass auch die Kunden an Bord der Wirecard bleiben. Abschreiben kann man später auch noch.

Nur wenn die Überprüfung zu einem positiven Ergebnis kommt, muss zur Not der Bund über seinen Schatten springen und sich an Wirecard beteiligen, um seine Zukunftstechnologie in Deutschland auch im Hinblick auf die vielen Arbeitsplätze zu sichern.

Für einen Apfel und ein Ei darf sie nicht Richtung Amerika oder Asien abwandern. Sicherlich darf der staatliche Einfluss nicht zu politischen oder wahlpopulistischen Einmischungen in das Unternehmen führen. Es muss der Wind von Ludwig Erhard, nicht von Karl Marx wehen.

Viertens muss die Politik das Aktiensparen als neue Säule der Altersvorsorge fördern, sozusagen den Volksaktienkapitalismus einführen. Die Argumente sind sonnenklar. Denn das Zinssparen insbesondere mit Berücksichtigung der Inflation ist vorsätzliche Vermögensvernichtung. Und wann gibt’s mal wieder richtig Zinsen? Aufgrund der weltweiten Überschuldung, wirtschaftlichen Strukturdefiziten in Europa und mit Blick auf die Eurosklerose nie mehr! Dagegen hängen Dividenden Zinsen ab wie ein Formel-1-Bolide ein Mofa.

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