Brasilien: „Bei Rohstoffaktien schauen wir sehr genau hin“
DAS INVESTMENT.com: Wie entwickelt ist der brasilianische Markt?
Arakaki: Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen an der brasilianischen Börse liegt bei rund 4 Milliarden US-Dollar. Im April waren 373 Unternehmen an der Börse gelistet, wobei Unternehmen aus den Sektoren Arzneimittel, Bildung, Infrastruktur, Öl sowie Gas, IT und Einzelhandel noch stark unterrepräsentiert sind. Das lässt Raum für potenzielle Börsengänge. Der Fondsmarkt ist der sechstgrößte der Welt mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 1,1 Billionen US-Dollar. Allerdings haben bisher nur rund 569.000 Menschen ein Investmentdepot – und in Brasilien gibt es über 191 Millionen Menschen.
DAS INVESTMENT.com: Wovon nicht wenige gerade in die Mittelschicht aufsteigen.
Arakaki: So ist es. Und die Mittelschicht ist wohlhabend. Dazu kommt: Aktuell steigen die Reallöhne. Lag das Wachstum im September noch bei null Prozent im Vergleich zum Vorjahr, waren es im März bereits 7,3 Prozent. Zudem werden neuen Jobs geschaffen, die Arbeitslosenquote hat einen historischen Tiefststand erreicht. Die Inflation sinkt, wodurch die Menschen mehr Geld zur Verfügung haben. Und niedrigere Zinsen beflügeln Investitionen in den Aktienmarkt.
DAS INVESTMENT.com: Welche Sektoren finden Sie spannend?
Arakaki: Für unsere Fonds bevorzugen wir vor allem Firmen, die von der Binnenwirtschaft profitieren und nicht so sehr Rohstoffunternehmen. Wir glauben, dass sich diese Titel als robuster erweisen und dass es hier außerdem Unterbewertungen gibt, die nachhaltigere Renditen versprechen. Bei Rohstofftiteln sind wir eher zurückhaltend und suchen sehr genau aus, welche wir in unsere Portfolios nehmen. Infrastruktur ist auch ein sehr spannender Sektor.
DAS INVESTMENT.com: Wegen der Fußball-WM 2014?
Arakaki: Genau. Durch die WM und die Olympiade zwei Jahre später, erwartet das Sportministerium Direktinvestitionen von 47 Milliarden Brasilianischen Real. Rechnet man auch indirekte Investitionen mit ein, die so ein Sportevent normalerweise mit sich bringt, könnten die Investitionen bis 2019 auf 176,8 Milliarden Real anwachsen.
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