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Claus Huber: „Man muss Risiken verstehen“

Claus Huber, Systraquant
Claus Huber, Systraquant
CLAUS HUBER ist Gründer und Geschäftsführer des Schweizer Dienstleistungsunternehmens Rodex Risk Adviser und als Fondsmanager für Systraquant tätig. Zuvor leitete er zwei Jahre das Risikomanagement für Alternative Anlagen bei Swiss Re in Zürich. Seine Karriere begann er 1994 als Anleihehändler bei der Bankgesellschaft Berlin.

DAS INVESTMENT: Spiele-Abend bei Ihnen zu Hause. Vorsicht oder Kamikaze?

Claus Huber:
Ich bin nicht übervorsichtig. Wenn ich mit meinem Sohn „Mensch ärgere dich nicht“ spiele, gehe ich sicherlich mit Risiko zu Werk. Es kommt ja drauf an, was auf dem Spiel steht.

Beruflich steht Geld auf dem Spiel.

Huber:
Ich habe mehrere Strategien, die immer am Markt sind. Etwas Risiko ist also immer da. Ohne Risiko verdient man nichts. Allerdings muss man Risiken immer verstehen. Das heißt, erst Informationen sammeln und dann entscheiden.

Sie kombinieren in Ihrem neuen Fonds verschiedene Strategien für Aktien, Staatsanleihen und Gold miteinander. Wir vermissen Unternehmensanleihen, Schwellenländer und Rohstoffe.

Huber:
Ich habe mich auch mit diesen Anlageklassen befasst. Sie passen aber nicht ins Konzept. Ich will eine transparente Strategie, die ich einmal im Monat rebalancieren kann. Dafür müssen die Bestandteile bekannt, verständlich und ausreichend handelbar sein. Damit scheiden die von Ihnen genannten Teile aus.

Ist der Fonds in Ihren Augen trotzdem ein vermögensverwaltendes Produkt?


Huber:
Ja, definitiv. Es gibt bis dato nicht viele Produkte am Markt, die Risikogewichtungsmodelle professionell umsetzen. Daher fehlt häufig noch etwas das Verständnis, wie diese Fonds einzuordnen sind. Fonds wie unser New Normal Fund werden angesichts des Niedrigzinsumfeldes zukünftig ganz sicher wichtige und selbstverständliche Bausteine einer professionellen Asset Allocation.

Einige Bestandteile nehmen Sie nur in den Fonds, wenn die Volatilität niedrig ist. Häufig ist aber eine niedrige Vola nur die Ruhe vor dem Sturm.


Huber:
Es gibt zwei bedeutende Investmentansätze. Der eine soll vor extremen Risiken schützen und in Marktabstürzen besonders gut performen. Hier ist Ihre Einstellung richtig: Man ist vorsichtig, wenn die Volatilität tief ist. So etwas bringt aber in normalen Zeiten vielleicht 3 Prozent im Jahr. Wenn Sie aber dauerhaft gleichmäßige Erträge beziehen wollen, sollten Sie hauptsächlich in ruhigen Zeiten anlegen. Und genau die zeigt die niedrige Volatilität an.

Welche Gewinne erwarten Sie dann?


Huber: Wir peilen eine Zielvolatilität von 7 Prozent an. Damit müssten auch 7 Prozent Rendite jedes Jahr möglich sein.

Sie zeichnen ein düsteres Bild von der neuen Normalität: tiefe Zinsen, hohe Schulden, politische Börsen, keine sicheren Häfen. Gibt es denn nichts Gutes?

Huber:
Schwierig, denn das Gesamtbild ist nun mal so. Positiv ist vielleicht, dass sich Europa gerade strukturell verändert. Es gibt enormen Druck auf nicht ganz so disziplinierte Länder. Die werden Teile ihrer Souveränität aufgeben müssen. Das wird nicht schmerzfrei laufen. Aber es ist gut für Europa, das damit auch weiter zusammenwachsen wird.


Das steckt im Patriarch SQ New Normal Fund:

10 Aktien aus dem S&P 500
mit hoher Volatilität und starkem
Momentum

Stillhalterpositionen
(Short
Calls) auf den S&P 500 bringen
fortlaufend Optionsprämien

Staatsanleihen aus Deutschland,
Großbritannien, USA über Futures –
je nach Trend auf fallende oder steigende
Kurse

Zeitweise Gold, je nach Trend
und Inflationsgefahr

Alles nach Risikobeitrag gewichtet
und monatlich neu ausgerichtet

Strategiestart:
Dezember 2012

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