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Costa Concordia: Versicherer müssen knapp eine Milliarden Euro zahlen

Lesedauer: 4 Minuten
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Insgesamt sind Schiffsunglücke für die Branche nicht selten. Alleine in den etwa 18 Monaten seit dem Untergang der Costa Concordia haben die Versicherer noch über 100 weitere Schiffsverluste registriert. Pro Jahr sind es auf lange Sicht 146. In einem Überblick stellte die Allianz fest, dass menschliches Versagen die Hauptursache ist.

Doch auch Kostendruck, Übermüdung und eine mangelhafte Ausbildung seien häufig Grund für Schiffsunglücke, so das „Handelsblatt“. Insbesondere im hart umkämpften Geschäft von Schüttgutfrachtern oder Tankern, könnten sich einige Reedereien die Ausbildung ihrer Mitarbeiter und die Wartung kaum mehr leisten, erklärt Sven Gerhard von der Allianz gegenüber der Zeitung. Mit jährlichen Prämieneinnahmen von rund einer Milliarde Euro zählt der Münchner Konzern zu den größten Schiffsversicherern weltweit.

Bei Schiffsunglücken entfällt naturgemäß der größte Teil der Versicherungssumme auf die Bergung und den Verlust des Schiffs. Die Betroffenen - im Fall der Costa Concordia sind das immerhin 4.200 Menschen und die Angehörigen der 32 Todesopfer - kommen meist deutlich schlechter weg..

22.000 Euro – das ist dem Munich Re Bericht zufolge die höchste bislang bekannt gewordene Entschädigung für die Angehörigen eines Opfers der Katastrophe. In Italien gibt es jedoch auch Debatten darüber, dass beim Tod eines Verwandten bis zu einer halben Million Euro gefordert werden könnten, schreibt das „Handelsblatt“ weiter.

Von den unverletzt gebliebenen Reisenden haben viele Vergleichsangebote akzeptiert. 11.000 Euro hat die Reederei Costa für „materielle Verluste und sonstige Beeinträchtigungen“ angeboten. Für Kosten, die nach der Havarie entstanden sind, kamen nochmal 3.000 dazu.

In mehreren Ländern sind aber noch Verfahren anhängig. Manche derjenigen, die zunächst eine solche Vergleichsvereinbarung unterschrieben haben, klagen nun dagegen. Rückblickend fühlen sie sich über den Tisch gezogen. Unter Juristen gelten diese Verfahren allerdings als hoch kompliziert, weil es sich um internationales Recht handelt.

Zwar sind die Gesamtkosten dieses Unglücks weiter unklar. Dennoch müssen Reedereien in Zukunft mit deutlich steigenden Prämien für die Versicherung ihrer Schiffe rechnen. Experten zufolge sind die wesentlichen Prämien um ein Drittel gestiegen. Nach solchen Unglücken ist das allerdings üblich.

Oftmals erkennen die Versicherer erst nach großen Unglücken, dass sie die Prämien für ihre Kunden zu großzügig kalkuliert haben. Um beim nächsten Schadensfall weniger draufzuzahlen, erhöhen sie sofort ihre Preise. Dieser Trend könnte sich allerdings fortsetzen: Ein Experte des Branchenspezialisten Aon sagte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass die Prämien weiter steigen dürften.

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