Deflation ist nichts Schlechtes
Martin Hüfner
Was haben wir eigentlich gegen Deflation? In den letzten zwei Jahren hat sich die Preissteigerung im Euroraum drastisch verringert. Ende 2011 lag sie noch bei 3 Prozent, inzwischen beträgt sie nur noch 0,8 Prozent.
Wenn sich dies so fortsetzt, dann wären wir am Ende des Jahres in der Tat bei sinkenden Preisen. Das klingt für viele nach etwas ganz Schlimmem.
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Eigentlich ist diese Wertung überraschend. Inflation bedeutet, dass das Geld weniger wert wird. Die Menschen werden ärmer. Es ist klar, dass das nichts Gutes ist. Bei Deflation ist es aber genau umgekehrt: Das Geld wird mehr wert. Die Menschen werden reicher. Das kann doch an sich nichts Schlechtes sein.
Was negativ ist, ist, dass man Deflation immer mit einer ungünstigen Wirtschaftsentwicklung verbindet. Wenn die Preise sinken, stellen die Unternehmen mehr Güter her als nachgefragt werden. Das ist ein Signal, dass die Produktion künftig zurückgehen sollte. Das ist freilich nicht denknotwendig.
Im Augenblick zieht die Konjunktur gerade wieder an. Trotzdem verringert sich die Inflation. Auch in der Wirtschaftsgeschichte gab es Zeiten, in denen das Wachstum hoch war, und die Preise gleichwohl zurückgingen.
Das war zum Beispiel in der Zeit der Industrialisierung in den USA im 19. Jahrhundert der Fall. Da steigerten die Unternehmen ihre Produktion so stark, dass die Verbraucher mit dem Konsumieren gar nicht nachkamen. Was muss das für eine schöne Zeit gewesen sein!
Was man ferner mit Deflation verbindet ist ein kumulativer Prozess der Wirtschaft nach unten. Wenn die Konsumenten erwarten, dass die Preise sinken, dann stellen sie Käufe zurück und warten, bis sie die Güter später günstiger bekommen.
Damit fehlt es an Nachfrage und die Wirtschaft bewegt sich tatsächlich nach unten (mit entsprechend weiteren Preisrückgängen). Auch dies ist freilich nicht zwangsläufig.
In der Computerbranche haben sich sinkende Preise keineswegs immer negativ ausgewirkt. Wenn ein neues iPhone auf den Markt kam, standen die Leute Schlange, um es zu kaufen, obwohl jeder wusste, dass sie die Geräte ein paar Monate später billiger bekommen.
Wenn sich dies so fortsetzt, dann wären wir am Ende des Jahres in der Tat bei sinkenden Preisen. Das klingt für viele nach etwas ganz Schlimmem.
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Eigentlich ist diese Wertung überraschend. Inflation bedeutet, dass das Geld weniger wert wird. Die Menschen werden ärmer. Es ist klar, dass das nichts Gutes ist. Bei Deflation ist es aber genau umgekehrt: Das Geld wird mehr wert. Die Menschen werden reicher. Das kann doch an sich nichts Schlechtes sein.
Was negativ ist, ist, dass man Deflation immer mit einer ungünstigen Wirtschaftsentwicklung verbindet. Wenn die Preise sinken, stellen die Unternehmen mehr Güter her als nachgefragt werden. Das ist ein Signal, dass die Produktion künftig zurückgehen sollte. Das ist freilich nicht denknotwendig.
Im Augenblick zieht die Konjunktur gerade wieder an. Trotzdem verringert sich die Inflation. Auch in der Wirtschaftsgeschichte gab es Zeiten, in denen das Wachstum hoch war, und die Preise gleichwohl zurückgingen.
Das war zum Beispiel in der Zeit der Industrialisierung in den USA im 19. Jahrhundert der Fall. Da steigerten die Unternehmen ihre Produktion so stark, dass die Verbraucher mit dem Konsumieren gar nicht nachkamen. Was muss das für eine schöne Zeit gewesen sein!
Was man ferner mit Deflation verbindet ist ein kumulativer Prozess der Wirtschaft nach unten. Wenn die Konsumenten erwarten, dass die Preise sinken, dann stellen sie Käufe zurück und warten, bis sie die Güter später günstiger bekommen.
Damit fehlt es an Nachfrage und die Wirtschaft bewegt sich tatsächlich nach unten (mit entsprechend weiteren Preisrückgängen). Auch dies ist freilich nicht zwangsläufig.
In der Computerbranche haben sich sinkende Preise keineswegs immer negativ ausgewirkt. Wenn ein neues iPhone auf den Markt kam, standen die Leute Schlange, um es zu kaufen, obwohl jeder wusste, dass sie die Geräte ein paar Monate später billiger bekommen.
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