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Der Anleihen-Blues

in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Quelle: Fotolia
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Als die Inflationsraten ab 2008 von zwei bis auf null Prozent sanken, stieg die Realverzinsung für Anleihen entsprechend um zwei Prozentpunkte an. Für die Renditen der meisten bestehenden Anleihen bedeutete das ab 2008 eine Verdopplung der realen Erträge.

Investoren mit Bundesanleihen konnten sich auch nicht über die Krise beschweren. Weil Deutschlands Bonität in der Finanz- und in der Eurokrise gegenüber anderen Schuldnern zulegte, stiegen die Kurse dieser Papiere. Während der Zuspitzung der Griechenlandkrise etwa schoss der Kurs der 30-jährigen Bundesanleihe in wenigen Wochen um 10 Prozentpunkte nach oben und notierte Mitte 2010 bei über 140 Prozent.

Vertreibung aus dem Paradies

Aber die Zeiten haben sich geändert. Längst beherrschen dunklere Töne das Bild. Spätestens seit der Diskussion um die Eurobonds leidet auch Deutschlands Bonität unter der Eurokrise. Längst ist der Bewertungsvorsprung (Spread) vor anderen Euro-Anleihen kleiner geworden.

Und seitdem die Konjunktur sich besser als erwartet entwickelt und mit der wirtschaftlichen Erholung auch die Preise spürbar steigen, geraten die Anleihenkurse zusätzlich unter Druck.

Die 30-jährige Bundesanleihe ist von über 140 auf unter 120 Prozent gefallen. Ältere Anleihen verlieren jetzt wieder all die Vorteile, die sie zwischenzeitlich so lukrativ gemacht hatten. Neuemissionen aus dem September, etwa eine 10-jährige Anleihe, haben schon 9 Prozent ihres Wertes verloren und notieren bei 92 Prozent. Und die 2 Prozent Verzinsung reichen gerade noch so für den Ausgleich der Preissteigerung, die aktuell bei 1,7 Prozent liegt.

Abwarten oder Handeln - was tun?

Sollten Anleger jetzt weiter in Bundesanleihen übergewichtet bleiben? Sollte man die Bewertungen unter pari einfach aussitzen und wenigstens die Rendite von zwei Prozent mitnehmen?

Nein. Denn wer sich von der Ultima Ratio des Haltens bis zur Fälligkeit leiten lässt, verkennt, dass 100 Euro in 10 Jahren nicht den gleichen Wert haben wie 100 Euro heute. Vor dem Kaufkraftverlust schützt jetzt nur noch der Wechsel in Realwerte.


Zum Autor: Bernd Hashemian ist Vorstand der Kroos Vermögensverwaltungs AG in Münster und einer der Experten von www.vermoegensprofis.de. In DAS INVESTMENT.com äußern sich renommierte Vermögensverwalter in regelmäßigen Kolumnen zu aktuellen Finanz- und Kapitalanlagethemen.

Lesen Sie weitere Kolumnen von Vermögensverwaltern in unserer Themenrubrik Vermögensverwalter.



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