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Robeco-Fondsmanager im Interview „Dieser Sektor kann in Schwellenländern enorme Werte schaffen“

Michiel van Voorst (li.) und Bryan Satterly
Michiel van Voorst (li.) und Bryan Satterly: Die Robeco-Experten managen den frisch aufgelegten Next Digital Billion Fund. | Foto: Robeco

DAS INVESTMENT: Der Robeco Next Digital Billion Fund will in Gewässern abseits der dafür üblichen Gefilde nach Internet- und Technologietiteln fischen. Was versprechen Sie sich speziell von Schwellenländern?

Michiel van Voorst: Wir sind überzeugt, dass der Internet- und Technologiesektor in den Schwellenländern dabei ist, enorme Werte in Form neuer Marktkapitalisierung zu schaffen. Dies liegt daran, dass in vielen Schwellenmärkten inzwischen genügend Menschen online sind. Neue Unternehmen können ihre Geschäfte auf diese online zugängliche Bevölkerung ausrichten. Die Internetdurchdringung nimmt weiter zu, daher erwarten wir, dass dieser Trend in den kommenden Jahrzehnten wächst.

Wie werden Sie auf interessante Titel aufmerksam?

Bryn Satterly: Jeden Tag werden neue Technologieunternehmen gegründet, die sich an die nächste Milliarde Internetnutzer richten. Wir verfolgen Finanzierungen im Venture-Capital-Sektor und beobachten genau, wie dazu befähigte Unternehmen an die Börse gehen. Wir betreiben auch Marktforschung, sprechen mit Branchenvertretern und nutzen andere Quellen, um neue Unternehmen zu entdecken.

Sehen Sie sich die Unternehmen auch vor Ort an?

Satterly: Ja. Sobald es wieder besser möglich ist, weltweit zu reisen, planen die Fondsmanager, Unternehmen vor Ort zu besuchen. Außerdem nutzen wir die globalen Research-Kapazitäten von Robeco und arbeiten eng mit unseren Investment-Teams in Hongkong, Shanghai und Mumbai zusammen.

Wie läuft Ihr Investmentprozess ab?

Van Voorst: Wir stellen zunächst ein maßgeschneidertes Universum von Aktien zusammen, die zu unserem Trend passen. Gesellschaften, die sich dafür qualifizieren, müssen ein Technologieunternehmen oder ein wichtiger Wegbereiter von Online-Ökosystemen sein. Mindestens 20 Prozent des Umsatzes oder anderer wichtiger operativer Kennzahlen sollten sie in einer „Next-Digital-Billion“-Region erwirtschaften. Wir wählen die Unternehmen für unser investierbares Universum manuell aus. So stellen wir sicher, dass sie im Rahmen des von uns identifizierten Trends tätig sind, die nächste Generation von Internetnutzern in den Schwellenländern zu bedienen. Unser Universum investierbarer Aktien besteht derzeit aus über 300 Unternehmen und wächst wöchentlich weiter. Anschließend analysieren wir die einzelnen Unternehmen eingehend und ermitteln dabei die Unternehmen, die nach unserer Meinung die interessantesten Anlagemöglichkeiten bieten. Am Ende wählen wir zwischen 30 und 50 Unternehmen für unser Portfolio aus.

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Berücksichtigen Sie neben der aussichtsreichen Technologie auch äußere Faktoren wie die politische Stabilität eines Landes oder mögliche Regulierungsmaßnahmen?

Satterly: Ja, wir berücksichtigen viele Faktoren. Zum Beispiel die Fundamentaldaten und die Technologie des Unternehmens, das Preis- und Bewertungsniveau, aber auch regulatorische, politische und makroökonomische Risiken.

Schließen Sie einige Länder oder Regionen von vornherein aus?

Van Voorst: Unsere Strategie ist in erster Linie auf Investitionen in den Schwellenländern außerhalb Chinas fokussiert, obwohl China immer noch einen großen Teil des Fonds ausmacht. Einige Länder, die von anderen Anlegern als Schwellenländer betrachtet werden, schließen wir generell aus – wie Südkorea, Taiwan oder Polen. Diese Länder sind in Bezug auf die Internetdurchdringung und die Entwicklung ihrer digitalen Ökosysteme bereits ausgereift, meinen wir. Wir konzentrieren uns auf Unternehmen, die in Schwellenländern tätig sind, daher passen die meisten Unternehmen, die sich hauptsächlich auf entwickelte Märkte konzentrieren, nicht in unsere Strategie.

Für welche Anleger eignet sich der Fonds?

Sattterly: Für alle Anleger, die einen langfristigen Kapitalzuwachs anstreben. Allerdings sollten Anleger bei Investments in Schwellenländern mit einer höheren Volatilität als in reiferen Märkten rechnen.


Über die Interviewten: 
Die Portfoliomanager Michiel van Voorst und Bryan Satterly verantworten die Anlageentscheidungen im frisch aufgelegten Aktienfonds Next Digital Billion Fund der niederländischen Gesellschaft Robeco.    

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