Empfehlung der Redaktion Das sind unsere Medien des Monats Dezember


Sozialpsychologie mit Adam Smith
Otto-Peter Obermeier „Moralisch fühlen, gierig handeln?“
Bewertungen: Wie egoistisch dürfen Menschen sein und wie viel gesellschaftliches Engagement ist notwendig? Nach welchen Kriterien beurteilen wir eigentlich Wirtschaftskrisen oder den Steuerstreit in Frankreich, bei dem der US-Konzern Google rund eine Milliarde Euro nachzahlen muss? Diese Fragen wirft Otto-Peter Obermeier, Philosophie-Professor und Mitbegründer des Journals für Philosophie „Der blaue Reiter“, in seinem Buch „Moralisch fühlen, gierig handeln“ auf und weist sich klar als Anhänger der Theorie der moralischen Ethik des schottischen Philosophen Adam Smith aus. Deren Credo: Nicht die Vernunft bestimmt unser Denken und Handeln, sondern unsere Gefühle, persönlichen Erfahrungen und Bedürfnisse. Obermeier präsentiert Smiths Theorie fundiert und unterhaltsam, verknüpft sie mit aktuellen Ereignissen und zeigt, dass das Konzept nicht nur eine individuelle Bedeutung für Menschen hat, sondern auch sozialpsychologisch und politisch eine Gesellschaft prägen kann.

Fabelwesen in der Finanzwelt
Joël Luc Cachelin „Einhorn-Kapitalismus“
Start-ups: In Fabeln sind Einhörner edle Tiere und stehen für das Gute. In der Wirtschaft bezeichnen sie Start-ups mit einem Marktwert von über einer Milliarde US-Dollar – wohlgemerkt vor Börsengang. Einhörner heißen deshalb so, weil sie noch vor einigen Jahren wie die berühmten Fabelwesen sehr selten waren. Der Begriff hat sich erst nach dem Jahr 2010 etabliert. Die wertvollen Start-ups weisen den Weg in die Zukunft und zeigen, welche Technologien und gesellschaftlichen Fragen wichtig sind. Joël Luc Cachelin erklärt, wie Einhorn-Kapitalismus funktioniert und die Wirtschaft formt, weist aber auch auf Probleme hin: Spekulationsblasen sind bei Investitionen in Einhorn-Unternehmen nicht ausgeschlossen.

Glamouröser Ratgeber für Frauen
Angelika Slavik / Meike Schreiber „Money Queen: Der Geldplan für Chaos-Göttinnen“
Anleitungen: Mädchen bekommen schon als Kinder weniger Taschengeld als Jungen, später im Job verdienen sie weniger, haben Einkommensausfälle wegen Schwangerschaften und müssen sich von ihren Männern in Finanzfragen beraten lassen. Die Journalistinnen Angelika Slavik und Meike Schreiber bieten mit ihrem Geldratgeber Orientierung in einer von Männern dominierten Finanzwelt und setzen sich für Gleichberechtigung ein. Wie verhandelt man ein Gehalt? Wie schmeißt man eine Party, ohne danach billiges Essen kaufen zu müssen? Was hat es mit Aktien auf sich? Vordergründig geben die Autorinnen praktische Tipps. Dahinter steht aber das Motiv, gesellschaftlich tief verwurzelten Denkmustern entgegenzutreten.