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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 7 Minuten

Die große Robo-Advisor-Interview-Reihe „Wir brauchen dringend ein allgemeines Provisionsverbot“

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Welche Rolle spielt hierbei Content-Marketing? Wie betreiben Sie es?

Vins: Wir betreiben unseren Blog unter blog.vaamo.de und versenden regelmäßige Newsletter mit interessanten Inhalten für unsere Bestandskunden und Interessenten. Daneben nutzen wir im Wesentlichen Twitter und Facebook, um interessante Neuigkeiten zu teilen. Diese Kanäle bedienen dabei ein sehr unterschiedliches Publikum. Mit Facebook erreicht man eher die breitere Masse der Kunden, mit Twitter ein viel kleineres interessiertes Fachpublikum. Den Content erstellen wir selbst.

Oft heißt es: Wer seine Kunden nicht kennt, wird zu den Verlierern der Digitalisierung gehören. Wie gut kennen Sie Ihre Kunden? Und wie nutzen Sie dieses Wissen über das reine Portfolio-Management hinaus?

Vins: Wir sind aus Datenschutzgründen grundsätzlich sehr restriktiv darin, individuelle Kundendaten zu sammeln. Aber wir kennen unsere Kunden sehr gut über regelmäßige Umfragen, Feedback aus unserem Customer Service (Telefon, Emails und Chats) und natürlich über das allgemeine Nutzungsverhalten auf unserer Plattform. Dieses Wissen nutzen wir, um unsere Plattform und unser Angebot laufend zu verbessern.

Bitte beschreiben Sie uns Ihre Portfolio-Lösungen ? Wo sehen Sie sich gegenüber Ihren Wettbewerbern einen Schritt voraus? 

Vins: Wir folgen einem strikten passiven Ansatz, da wissenschaftliche Studien über Jahrzehnte gezeigt haben, dass sich so langfristig das beste Rendite-/Risikoverhältnis erzielen lässt.  Das Geld wird in derzeit fünf passive Fonds, eine Mischung aus drei Aktien- und zwei Anleihefonds, die mit insgesamt über 15.000 Einzeltitel weltweit dem Grundsatz der maximalen Streuung unterliegen, angelegt. Selbstverständlich überwachen wir die Auswahl der Instrumente laufend und passen diese an wenn erforderlich. Außerdem stellen wir durch regelmäßiges Re-Balancing sicher, dass auch immer die gewünscht Allokation im Portfolio vorliegt. 

Bitte beschreiben Sie uns Ihre Risikomodelle zur Optimierung der Portfolios. Inwiefern haben sich diese Modelle im Vergleich zum einfachen Rebalancing für Ihren Kunden bezahlt gemacht?

Vins: Wir verfolgen ein strikt passives Modell ohne aktive Risikosteuerung. Gerade die Turbulenzen in den vergangenen Monaten haben sehr schön gezeigt, dass ein breit gestreutes Portfolio sehr gut funktioniert. Langfristig ist völlig unklar, ob die aktive Risikosteuerung wirklich die gleiche Rendite erzielen kann. Das Problem besteht ja darin, dass Sie bei stärker schwankenden Märkten aus dem Markt rausgehen und dann den richtigen Einstiegszeitpunkt verpassen. In gleichem Maße wie Sie vorübergehende Kursverluste vermeiden, verpassen Sie aber auch wichtige Kursgewinne in dieser Zeit. Außerdem sind die Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten derzeit fundamental andere als in der Vergangenheit. Daher beinhalten Risikomodelle, die im Wesentlichen auf den Erfahrungen der Vergangenheit basieren, selbst ein gewisses Risiko.

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