Rohstoff-Analystin Roberta Caselli Energiekrise – das Schlimmste ist vorbei
Trotz kürzerer Kälteeinbrüche war der Winter in Europa verhältnismäßig mild. Die Gasspeicher sind zu rund 62 Prozent gefüllt. Das ist weit mehr als der Zehnjahresdurchschnitt von 54 Prozent für diese Jahreszeit.
Dank der Rekordeinfuhren von Flüssiggas, der zunehmenden Stromerzeugung aus alternativen Energiequellen und der Energiesparbemühungen von Haushalten sowie Industrie liegt der Füllstand in Deutschland sogar bei knapp 71 Prozent.
ETFs im Fokus
Ein Blick über den Atlantik zeigt ein anderes Bild: Nachdem ein großer Ausverkauf die US-Erdgaspreise auf ein Niveau drückte, das zuletzt im September 2022 erreicht worden war, stiegen die dortigen Erdgas-Futures zum vierten Mal in Folge auf jetzt über 2,5 US-Dollar pro MMBtu (umgerechnet 293 kWh). Die Aussicht auf kälteres Wetter sowie eine steigende Heizaktivität veranlasste Spekulanten dazu, neue Positionen einzugehen und Anleger könnten von einem neuen Anstieg der Erdgaspreise profitieren. Interessant scheinen im Zuge dessen auch Unternehmen aus dem Bereich Gas-Transportlogistik.
Darüber hinaus zeigte der jüngste Bericht der Energy Information Administration (EIA), dass die US-Versorgungsunternehmen in der vergangenen Woche 71 Milliarden Kubikmeter Gas aus den Speichern entnommen haben, was über den Marktprognosen von 67 Milliarden Kubikmetern lag.