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Fallende Aktienkurse „Es gibt immer noch viel Positives in Europa“

Die täglichen Schwankungen nehmen zu - der Stoxx Europe 600 Index pendelte an drei der letzten vier Tage zwischen Gewinnen und Verlusten. Das ist die längste Phase seit Juni. Am Mittwoch schließlich fand der Index eine Richtung: Es ging um 1,8 Prozent nach unten. Die Volatilität schwappt aus China herein, wo Konjunktursorgen zu Turbulenzen an den Märkten geführt haben.

„Der Markt geht rauf und runter, aber mit einer Tendenz nach unten“, sagte James Buckley, Vermögensverwalter bei Baring Asset Management in London. Die Schwäche der chinesischen Währung „hat Auswirkungen nicht nur für die europäischen Unternehmen, sondern auch für die Weltwirtschaft.“

Bei den Investoren setzte sich Angst durch, dass die Schwäche in den Schwellenländermärkten infolge der Währungsabwertung in China die Exportunternehmen beeinträchtigt. Verkauft wurden insbesondere Aktien, die zu Jahresbeginn noch die Favoriten waren: Titel von Autokonzernen fielen auf ein Siebenmonatstief und der deutsche Aktienmarkt verzeichnete in diesem Monat unter den Industrieländern mit die schlechteste Entwicklung.

Der Stoxx 600 schwankte von Freitag bis Dienstag zwischen täglichen Gewinnen von mindestens 0,5 Prozent und Verlusten von über 0,4 Prozent. Dabei war das Handelsvolumen gering: nur rund ein Drittel des monatlichen Durchschnitts. Am Mittwoch näherte sich das Volumen wieder mehr dem Mittelwert.

Einige Investoren sitzen jedoch in den Startlöchern und wollen die Gelegenheit nutzen, zu niedrigeren Kursen wieder einzusteigen. Die Bewertung der Unternehmen im Stoxx 600 ist von einem Hoch beim 17,4-fachen der erwarteten Gewinne auf das 16,2- fache zurückgefallen.

„Die Wirtschaft, Unternehmensergebnisse, ziemliche gute Zahlen abgesehen vom Energiesektor, der relative Wert im Vergleich zu Staatsanleihen - es gibt immer noch viel Positives in Europa“, sagte Alan Higgins, als Chief Investment Officer für die Kapitalanlagen bei Coutts & Co. in London verantwortlich. Der Markt versuche einzuschätzen, wie schwach die chinesische Wirtschaft wirklich ist.

Die Nervosität am Markt hat zugenommen. Ein Barometer, das die Erwartungen für die Aktien-Volatilität misst, ist gegenüber einem Tief im Juni um 36 Prozent gestiegen. Der deutsche Dax- Index verlor am Mittwoch 2,1 Prozent - es war bereits der vierte Tag in Folge mit Verlusten. Am Dienstag hatte der Index erstmals seit Januar unterhalb des 200-Tage-Durchschnitts geschlossen.

„Es hat in den letzten zwei Wochen viele europäische Konjunkturdaten gegeben und die Berichtssaison der Unternehmen ist im Großen und Ganze vorbei. Daher befinden wir uns wieder in einem Umfeld, das stärker von den makroökonomischen Entwicklungen bestimmt wird“, sagte Buckley.

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