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Finanzberater und Bestseller-Autoren Weik und Friedrich Warum wir das bedingungslose Grundeinkommen brauchen

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Grundeinkommen schafft Gleichgewicht am «Arbeitsmarkt»

Es gibt vier mögliche Gründe, weshalb Frauen und Männer erwerbstätig sein möchten:

    1      Sie erkennen einen Sinn im Ziel und Zweck eines bestimmten Unternehmens oder Projekts;

    2      Sie haben Freude an ihrer Tätigkeit;

    3      Sie haben Freude an der Zusammenarbeit mit andern Menschen, an sozialen Kontakten, an Anerkennung, Renommee oder Status;

    4      Geld.

In Wirklichkeit müsste es doch so sein: Je sinnloser oder übler ich ein Unternehmen finde; je anstrengender, würdeloser oder langweiliger eine Arbeit ist; je weniger ich meine Kolleginnen und Kollegen ausstehen kann; je geringer die Aussicht auf Anerkennung für meine Arbeit ist – desto mehr sollte ich den Lohnzettel im Blick haben. Kurzum: Je unattraktiver eine Arbeit, desto höher müsste im Grunde das «Schmerzensgeld» sein. 

Warum das meist nicht so ist? Ganz einfach: Es gibt kein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE). Vor allem für Menschen mit weniger guten beruflichen Qualifikationen führt das dazu, dass sie praktisch nicht Nein sagen können. Nein zu physisch sehr anstrengenden, schmutzigen oder ekligen Arbeiten. Nein zu extrem monotonen Tätigkeiten. Nein zu schlecht geführten Unternehmen oder zu Vorgesetzten, von denen sie unwürdig behandelt werden. Nein zu Unternehmen, die ihre Kunden lediglich übers Ohr hauen wollen. 

Genau darum – weil hier nur eine Seite Nein sagen kann – ist der «Arbeitsmarkt» kein Markt. Was ist das Wesensmerkmal von Märkten? Genau: Sie müssen nicht jeden Mist kaufen. Sie können als Kunde jederzeit Nein sagen ... Doch Arbeitnehmer müssen aus ökonomischem Zwang etwas machen, um so das Existenzminimum zu sichern. Erst ein BGE würde daher echtes Gleichgewicht am Arbeitsmarkt herstellen. 

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