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Aktualisiert am 25.10.2022 - 12:35 Uhrin AnalysenLesedauer: 7 Minuten

Anlegerverhalten Das sind die Fonds-Favoriten der Ebase-Kunden im September 2022

Münzen, Kletterer, Druckmessgerät und Ballons in einer Berglandschaft.
Münzen, Kletterer, Druckmessgerät und Ballons in einer Berglandschaft: Ebase misst Monat für Monat die Handelsaktivität der Kunden. | Foto: Fotomontage von Jessica Hunold mit Canva

Die B2B-Direktbank European Bank for Financial Services (Ebase) führt in Deutschland Kundendepots mit einem Volumen von rund 55 Milliarden Euro. In einer exklusiven Kooperation liefert Ebase DAS INVESTMENT Daten zu Handelsaktivitäten und Mittelzuflüssen – sowohl zu Fondskategorien als auch auf Einzelfondsebene. Hier erläutert Ebase-Chef Kai Friedrich die Ergebnisse.

DAS INVESTMENT: Herr Friedrich, welche Trends zeichnen sich in Ihrer Depot-Analyse für September ab?

Kai Friedrich: Die Volatilität und die zwischenzeitliche Abwärtstendenz an den internationalen Aktienmärkten hielten auch im September an. Die Unsicherheit war weiterhin groß und die Inflation erreichte neue Rekordwerte. Daneben war das Thema Versorgungssicherheit nach einigen kalten Tagen sehr präsent. Nichtsdestotrotz war die Fondsnachfrage auch im September solide. Der Fundflow-Faktor, welcher das Verhältnis zwischen Nettomittelzuflüssen und -abflüssen zeigt, wies mit 1,10 einen positiven Wert auf. Die Käufe übertrafen die Verkäufe also um 10 Prozent. Dafür sind vermutlich besonders zwei Gründe ausschlaggebend. Zum einen sehen vielen Kunden nach den bereits erfolgten Kursrückgängen wohl zunehmend wieder langfristig attraktive Einstiegsniveaus. Zum anderen sind Sachanlagen, wie beispielsweise in Aktien, gerade in Zeiten mit hoher Inflation langfristig zumeist eine gute Wahl. Auch das Handelsvolumen zeigte sich erneut solide. Mit 97 Prozent lag es nur geringfügig unter dem Durchschnitt des handelsintensiven Vorjahres.

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Quelle: Eigene Erhebungen; Stand: 4. Oktober 2022

Die Handelsaktivität basiert auf dem Handelsvolumen und lässt unmittelbare Rückschlüsse auf den aktuellen Jahrestrend zu. Ein Wert von über 100 steht für eine überdurchschnittliche Handelsaktivität der Kunden im Vergleich zum mittleren monatlichen Handelsvolumen des Vorjahres; ein Stand unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Handelsaktivität an.

Lesebeispiel: Im September 2022 betrugen die Umsätze bei aktiv gemanagten Fonds 97 Prozent des Vorjahresdurchschnitts, lagen also um 3 Prozentpunkte unter dem Schnitt des
Vorjahres.

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Wie positionieren sich Anleger?

Friedrich: Angesichts der schnellen Zinswende und hohen Veränderungsdynamik in diesem Bereich trennten Ebase-Kunden sich im September häufig von Rentenfonds. Vor dem Hintergrund der vielfach unklaren Zukunftsaussichten hinsichtlich des Timings und der Höhe der nächsten Zinsschritte und der weiterhin zumeist negativen Realverzinsung scheinen Anleihen bei den Investoren aktuell weniger hoch im Kurs zu stehen. Der Fundflow-Faktor war, wie bereits im August, negativ und lag bei 0,60. Mischfonds waren dagegen eher gefragt. Deren Ansatz, durch eine breit gestreute Anlage die Risiken im Vergleich zur reinen Aktienfondsanlage zu reduzieren, scheint aktuell bei Kunden auf größeres Interesse zu stoßen. Käufe und Verkäufe hielten sich hier im September nahezu die Waage.

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Quelle: Eigene Erhebungen; Stand: 4. Oktober 2022

Der Fundflow-Faktor zeigt an, um welchen Faktor die Mittelzuflüsse die Mittelabflüsse übersteigen (bei Nettomittelzuflüssen) beziehungsweise um welchen Faktor die Mittelabflüsse die Mittelzuflüsse übersteigen (bei Nettomittelabflüssen).

Lesebeispiel: Im September 2022 lagen die Mittelzuflüsse bei aktiven Fonds um 10 Prozentpunkte über den Mittelabflüssen.

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