Fonds-Fusion: Verbraucherschützer prüfen Klage gegen Commerzbank-Tochter

Lipperts Vorstandskollegin Kerstin Kondert moniert zudem, dass die hohe Gebührenbelastung des Hausinvest Global in der Vergangenheit sehr hoch gewesen sei, das Problem werde mit der Fusion nun auf den Hausinvest Europa übertragen. So würden künftig um 50 Prozent höhere Kosten beim Kauf von Immobilien außerhalb Europas anfallen. „Diese Kostensteigerung ist nicht berechtigt“, sagt Kondert.
A-Vertragsanwalt Wolfgang Schirp prüft derzeit, ob gegen die Verschmelzung vorgegangen werden soll. Ein besonderes Augenmerk gelte dabei der Commerzbank: „Als Depotbank muss sie die Fonds kontrollieren und ausschließlich die Interessen der Anleger wahrnehmen. Wir werden sehr sorgfältig darauf achten, dass das geschieht, und zwar gerade auch im Hausinvest Europa. Andernfalls müssten wir rechtliche Abhilfe schaffen.“
Der Hausinvest Europa wurde 1972 aufgelegt und hat ein Volumen von rund 10,9 Milliarden Euro. Der Hausinvest Global startete 2003 und hält aktuell Immobilien in elf Ländern, gut 20 Prozent des Portfolios stecken in europäischen Objekten. Mit der Zusammenlegung bringt der Hausinvest Europa rund zwölf Milliarden Euro auf die Waage und wird in 19 Ländern weltweit investiert sein, davon 87 Prozent in Europa und 13 Prozent in Asien und Nordamerika. Künftig soll die Quote von Investments außerhalb Europas bei maximal 15 Prozent liegen, heißt es von Commerz Real.
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