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Fonds-Perle Der Gleichmacher vom Tungsten Pariton

Lutz Klaus managt den Tungsten Pariton. Er war früher Anlagevorstand der Pensionskasse Degussa.
Lutz Klaus managt den Tungsten Pariton. Er war früher Anlagevorstand der Pensionskasse Degussa.
Paragon, Trycon und Vegamind, das sind nicht etwa mutierte Superschurken, die dem armen Spiderman die Hölle heißmachen wollen. Vielmehr sind den Verantwortlichen der Investmentgesellschaft Tungsten Capital mit den erwähnten Titeln einige beeindruckend originelle Fondsnamen gelungen. Die heutige Fonds-Perle, der Tungsten Pariton, macht da keine Ausnahme.

Dabei muss man fairerweise sagen, dass der Fonds mit nicht einmal anderthalb Jahren noch viel zu jung für eine aussagekräftige Historie ist. Allerdings bringt er beste Voraussetzungen mit. Denn er beruht auf einer Strategie, die Fondsmanager Lutz Klaus bereits einige Jahre zuvor bei dem Hamburger Family Office Mayfair ins Leben rief. Der Ansatz wirkt gut durchdacht, und Klaus selbst bringt aus seiner Zeit bei Mayfair und zuvor als Anlagevorstand der Pensionskasse Degussa eine gute Portion Erfahrung mit. Der Mann weiß, wie Defensive geht.

Und die schreibt Klaus beim Pariton groß. „Wir sehen ihn definitiv als Absolute-Return-Fonds. Die Gefahr, auf Sicht von zwölf Monaten einen Verlust zu erleiden, ist sehr gering“, sagt der Fondsmanager. Die Volatilität liege normalerweise zwischen 4 und 7 Prozent. „Die wichtigste Kennziffer für Tungsten ist die Sharpe Ratio“, erklärt Klaus. Diese Risikokennzahl setzt die Mehrrendite über einem risikolosen Zins mit dem dafür eingegangenen Risiko ins Verhältnis.

Wie bei sogenannten Risk-Parity-Fonds üblich, gewichtet Klaus seine drei Anlageklassen nach ihren Schwankungen. So soll jede Kategorie das gleiche Risiko beisteuern. Klaus setzt hierbei auf Aktien, Anleihen und Kreditrisiken. Alle drei Klassen bringen langfristig Risikoprämien, so der Grundgedanke. Indem man sie nach ihrem Risiko gewichtet, sollen sie optimal in der Lage sein, ihre Kursschwankungen gegenseitig abzufedern. Rohstoffe, die in bereits existierenden Risk-Parity-Fonds gern mal mit dabei sind, lehnt er ab. „Mein ehemaliger Arbeitgeber handelt mit Rohstoffen und hat mich in meiner Meinung bestätigt, dass Rohstoffe keinerlei Risikoprämie bringen“, berichtet Klaus.

Kreditrisiken kommen mit ins Boot Kurzum: Im Jahr 2011 startete Klaus seine eigene Risk-Parity-Strategie, die er nun bei Tungsten weiterführt. Statt Rohstoffe nutzt er Kreditrisiken, Credits. Das sind jene Renditeaufschläge, die es am Anleihemarkt für erhöhte Schuldnerrisiken gibt. Sie wachsen und schrumpfen je nach Marktlage. Über komplexe Derivate baut Klaus sie nach. Für die Aktien- und Anleihepositionen nutzt er Futures auf gängige Indizes wie S&P 500, Euro Stoxx 50, MSCI Emerging Markets oder den Dax. Echte Papiere kauft er nur im Ausnahmefall, wenn es keinen Future gibt.

Wenn er das Portfolio zusammenbaut, betrachtet Klaus neben der aktuellen Volatilität der Bestandteile auch die historischen Extremschwankungen. Dementsprechend gewichtet er sie. So fühlt er sich gewappnet für den Fall, dass Märkte einbrechen und die Volatilität in die Höhe springt. So etwas kann ja immer mal passieren.

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