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in Die Spezialisten für globale GeldanlageLesedauer: 10 Minuten
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Globale ETF-Diversifizierung Gegen das Übergewicht der Tech-Riesen im Portfolio ist Ozempic keine Lösung

Technologie-Campus in Monterrey, Mexiko
Technologie-Campus in Monterrey, Mexiko: Für den südlichen Nachbarn der USA zahlt sich das Nearshoring aus. | Foto: Imago Images / Pond5 Images
  • Der Wettlauf um Innovationen künstlicher Intelligenz (KI) beschert dem S&P 500 Index rekordverdächtige Konzentrationsraten, birgt aber auch Risiken.
  • Die zahlreichen Wahlen im Jahr 2024 könnten weltweit zu kurzfristigen wirtschaftlichen Divergenzen und zu Marktschwankungen führen.
  • Vom Nearshoring profitiert vor allem Mexiko, weniger Kanada.
  • Vielfältige Anlagechancen eröffnen sich in Asien, insbesondere in Südkorea und Taiwan, wo der Halbleiterzyklus anzieht.

Das Thema KI dürfte den „Glorreichen Sieben“, den Mega-Technologieunternehmen Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla, weiterhin Auftrieb geben. Wir müssen uns jedoch Folgendes vor Augen halten: Knapp ein Drittel der Marktkapitalisierung des S&P 500-Index entfällt auf die Top-10-Titel, wobei die „Glorreichen Sieben“ mehr als ein Viertel der Marktkapitalisierung ausmachen und laut Bloomberg nahezu für die gesamte Wertsteigerung seit Jahresbeginn verantwortlich sind. Wir sollten uns dieser glorreichen Überkonzentration bewusst sein, die zugleich auch bedeutet, dass die USA Bloomberg zufolge mehr als 60 Prozent des MSCI All Country World Index (ACWI) ausmachen.

Derweil ist China der weltweit größte Nutzer von Halbleiterchips. Trotz der konjunkturellen Schwäche seiner Märkte und der Tatsache, dass der globale Wettlauf um KI-Innovationen weiterhin von den USA angeführt wird, ist die Geschwindigkeit, mit der sich diese revolutionäre Technologie in China verbreitet, hoch. Städte wie Peking, Shenzhen und Shanghai setzen alles daran, sich als chinesische Zentren für KI-Fachkräfte zu etablieren. Daneben gibt es weitere regionale Hotspots wie Indien, das sich durch eine liberale Politik und qualifizierte, aber dennoch billige Arbeitskräfte auszeichnet. Für strategische Anleger könnte es daher sinnvoll sein, ihre US-Aktienallokationen auf den Prüfstand zu stellen, um die rekordverdächtigen Konzentrationsraten zu verringern und Risiken wie die wirtschaftlich bedeutsamen Wahlen, die 2024 in wichtigen Ländern und Regionen der Welt anstehen, einzukalkulieren.

 

Rund vier Milliarden Menschen – die Hälfte der Weltbevölkerung – werden in die Wahllokale strömen, um ihre Stimme bei Parlaments-, Regional- oder Kommunalwahlen abzugeben, die in mehr als 70 Ländern stattfinden.

Während in Taiwan die regierende Demokratische Fortschrittspartei die Wahl gewonnen hat und in Indien, nachdem das Land weltweit an Bedeutung gewonnen hat, Premierminister Narendra Modi angesichts seiner hohen Zustimmungswerte im Frühjahr die dritte Amtszeit antreten dürfte, hat zweifelsohne der Ausgang der US-Wahlen Ende 2024 das größte Potenzial für einschneidende Folgen.

Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen hat längerfristig allerdings nur einen sehr geringen Einfluss auf die Marktbewegungen: In der Regel ist nach Berechnungen von Haver Analytics und FactSet die Bandbreite der Marktentwicklungen im Vergleich zu anderen Zeiträumen des Wahlzyklus in den unsicheren zwölf Monaten vor dem Wahltag am größten.

Angesichts der aktuell niedrigen Volatilität rechnen wir damit, dass es im Jahresverlauf zu politisch bedingten Ausschlägen kommt. In der Vergangenheit lag die durchschnittliche Volatilität in den zwölf Monaten vor den Wahlen in Jahren, in denen die regierende Partei nach der Wahl weiterhin den Präsidenten stellte, bei 17 Prozent. In den Jahren mit einem Präsidentschaftswechsel stieg diese Zahl auf über 20 Prozent. Angesichts der spannungsgeladenen politischen Lage könnten wir einen nervöseren Markt erleben, als derzeit eingepreist ist.

Grafik 1: Durchschnittlicher VIX-Wert. Zwölf Monate vor den US-Präsidentschaftswahlen

Quellen: CBOE, Bloomberg. Der CBOE-Marktvolatilitätsindex (VIX) misst die Markterwartungen zukünftiger Volatilität anhand der Optionspreise auf den S&P 500-Aktienindex. Er wird häufig als „Angstbarometer“ bezeichnet. Niedrigere Werte deuten auf ein Umfeld mit vermeintlich niedrigem Risiko hin, während höhere Werte eine Phase mit höherer Volatilität anzeigen. Indizes werden nicht verwaltet und es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Gebühren, Kosten und Ausgabeaufschläge sind nicht berücksichtigt. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein Indikator noch eine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung.

Sollten in die Planung für das neue Jahr auch die Auswirkungen der Marktkonzentration in den USA auf die Portfoliodiversifizierung einfließen, empfehlen wir Anlegern daher zu prüfen, inwieweit kostengünstige länder- und regionenspezifische börsengehandelte Fonds (ETFs) als Instrumente für eine gezielte globale Vermögensallokation geeignet sind. Unserer Meinung nach können passive Länder-ETFs und alternativ gewichtete Lösungen wie Multifaktor-Engagements, die auf eine präzise Umsetzung zugeschnitten sind, in diesem Umfeld für viele Anleger sinnvoll sein.