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"Versuchen, ein bisschen Spaß zu haben" Lemonade kämpft gegen Telekom

Lemonade hat bei zwei Patentämtern einen Anspruch gegen das Patent der Deutschen Telekom auf die Farbe „Magenta“ eingelegt. Das Versicherungs-Startup forderte das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) auf, die Farbmarke "Magenta" für nichtig zu erklären. Zudem beantragte der Versicherer beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA), den Anspruch der Deutschen Telekom auf die Farbe "Magenta" im Versicherungsbereich zu widerrufen.

Damit reagiert Lemonade auf die einstweilige Verfügung der Deutschen Telekom, demnach der Versicherer die Farbe Pink aus seinem Corporate Design entfernen sollte. Lemonade hat nach eigenen Angaben die vom Gericht angeordneten Änderungen zwar vorläufig vorgenommen. Jedoch weigerte sich die Lemonade-Führung, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Stattdessen hat sie sich dafür entschieden, den Anspruch der Telekom auf die Farbe anzufechten.

„Cartoon-Bösewicht aus einer Disney-Geschichte“

Die Telekom ließ sich den Farbton „Magenta“ bereits 1995 patentieren. Seitdem geht das Unternehmen gegen Firmen, die mit dieser Farbe werben, rechtlich vor – und zwar unabhängig von der Branche. Für den Lemonade-Co-Gründer Shai Wininger ein schlechter Witz. „Anfangs dachten wir, die Deutsche Telekom kann das nicht ernst meinen“, erklärt er gegenüber Werben & Verkaufen. Alles Pink in der Welt für sich zu beanspruchen, klinge „nach dem Cartoon-Bösewicht aus einer Disney-Geschichte“.

Doch die Telekom meint es ernst. „Die Deutsche Telekom wird über die Marke Magenta deutlich erkannt und erinnert – und das über das klassische Branchenumfeld hinaus“, erklärt ein Sprecher. Beispielsweise könnten viele Menschen die Telekomfiliale in der Fußgängerzone alleine an der Farbe erkennen.

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Doch auch für Lemonade gehört die Farbe zum Markenkern. Der Online-Versicherer nutzt das Pink bereits seit seiner Gründung 2015 in den USA. Als das Unternehmen seine Aktivitäten im Sommer dieses Jahres über die EU-Tochter in den Niederlanden auch auf Deutschland ausweitete, setzte es die Farbe auch hierzulande in seinem Web-Auftritt und in seiner Werbung ein – bis es ihm untersagt wurde.

„Wir werden versuchen, ein bisschen Spaß zu haben"

In der Versicherungsbranche werde kein Anbieter so sehr mit der Farbe verbunden wie Lemonade, erklärt Lemonade-Chef und Gründer Daniel Schreiber. Damit wolle man „vertrauensvoll, lustig und zugänglich“ wirken. Die Verfügung der Telekom kritisiert Schreiber als übertrieben. „Wir stehen in keiner Weise im Wettbewerb mit diesem Unternehmen“.

Der kleine US-Versicherer nutzt den Streit bereits für eine Marketing-Kampagne in den sozialen Netzwerken. Unter dem Hashtag #FreeThePink werden auf Instagram zahlreiche Produkte gepostet, die ebenfalls pink sind. Über den Rechtsstreit sagt Schreiber: "Wir sind nicht sicher, wie das enden wird. Aber wir werden versuchen, dabei ein bisschen Spaß zu haben."

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