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Geldentwertung nimmt Fahrt auf Inflationsjahr 2021 – Sparer sollten jetzt handeln!

Ein Euro fürs Sparschwein
Ein Euro fürs Sparschwein: Seit 2010 hat jeder deutsche Sparer durchschnittlich mehr als 2.300 Euro an Kaufkraft verloren | Foto: Imago Images / ingimage

Das laufende Jahr ist nicht einmal zu Ende, doch schon jetzt steht fest: Der Wertverlust der Sparer so hoch ist wie nie zuvor. Real gerechnet haben die Spareinlagen der Bundesbürger in den ersten neun Monaten des Jahres bereits mehr als 47 Milliarden Euro an Wert verloren – pro Kopf sind das umgerechnet 570 Euro. Dies geht aus dem quartalsweise erscheinenden Comdirect Realzins-Radar hervor. Einer der Gründe für den Wertverlust ist die derzeitige Inflationsrate. Im dritten Quartal lag sie im Durchschnitt bei 3,9 Prozent; der höchste Wert seit 28 Jahren.

Vieles ist zuletzt deutlich teurer geworden, darunter auch elektrischer Strom sowie zahlreiche Dienstleistungen. Gleichzeitig fielen die durchschnittlichen Zinssätze für Tages- und Festgeld, Girokonten und Spareinlagen auf einen neuen Tiefstand von 0,09 Prozent. Der aktuelle Realzins liegt folglich bei minus 3,81 Prozent, und damit auf dem mit Abstand niedrigstem Wert seit Beginn der Untersuchung im Jahr 2003 (siehe Grafik). Zur Erklärung: Der Realzins ist der Zins nach Abzug der Inflation, also jener, den die Sparer unter Berücksichtigung des Kaufkraftverlustes erzielen.

Grafik: Durchschnittliche Realzinsentwicklung seit Anfang 2017

Quelle: comdirect Realzins-Radar

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Sparer bislang weiter konservativ

„Der seit dem Frühjahr beschleunigte Preisauftrieb bringt die deutschen Sparer in die Bredouille“, sagt Andreas Lipkow, Marktexperte bei Comdirect. „In Relation zu den niedrigen Zinsen ist die Geldentwertung derzeit wirklich dramatisch.“ Dennoch haben Sparer in den vergangenen 12 Monaten weitere 141 Milliarden Euro quasi unverzinst auf Giro-, Tages- und Festgeldkonten oder in Spareinlagen geparkt.

Wie teuer die Niedrigzinsen Sparern zu stehen kommen, zeigt sich besonders in der Langzeitbetrachtung: Seit Ende 2010 hat jeder Deutsche durch Minizinsen und Inflation im Schnitt 2.320 Euro verloren. „Ein Ende der ansteigenden Inflation ist zumindest bis zum Jahreswechsel nicht in Sicht. Anstatt die Geldentwertung mit einer strafferen Geldpolitik zu bekämpfen, führt die EZB ihre ultralockere Geldpolitik weiter. So werden die Verluste auf Spareinlagen in diesem Jahr weiterwachsen“, betont Lipkow.

„Nur wer in ein oder zwei Jahren größere Anschaffungen plane, solle kein Risiko eingehen und sein Geld auf Sparkonten liegen lassen. Wer aber sein Erspartes längerfristig anlegen und Vermögen aufbauen wolle, muss einen Teil in Sachwerte wie beispielsweise Aktien investieren“, empfiehlt der Experte. Als eine lukrative Einstiegsmöglichkeit bieten sich hierfür Sparpläne auf Aktien, ETFs oder Fonds an, über die man mit regelmäßigen kleinen Beträgen langfristig Vermögen aufbauen kann.

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