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13 Prozent jährliches Wachstum Darum bietet der Bereich Robotik Investment-Potenzial

Ein Pizza-Roboter in Frankreich
Ein Roboter bereitet eine Pizza zu: „Durch Automatisierung und den Einsatz von Robotern lassen sich Produktivität steigern und Kosten senken“, so Norbert Hagen. | Foto: Imago Images / IP3 press

Die Alterung der Gesellschaften wird in Zukunft für einen Rückgang bei den Erwerbstätigen sorgen. Mittlerweile gehen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Rente. In immer mehr Bereichen wird das Personal knapp. Möglicherweise erklärt diese Entwicklung, die in Japan am weitesten fortgeschritten ist, warum Nippon in den Bereichen Automatisierung und Robotik weltweit führend ist. Aber auch in den USA sind die Auswirkungen der demografischen Entwicklung deutlich zu spüren. Und in Deutschland fährt kaum noch ein Lieferwagen herum, auf dem nicht irgendwelche Arbeitsplätze angeboten werden.

Auch das Near- und Onshoring zählt zu den Wachstumstreibern. Schon bevor Corona für fragile Lieferketten gesorgt hat, hatte die De-Globalisierung eingesetzt. Durch die Verlagerung von Produktionsstandorten von Asien beispielsweise nach Osteuropa haben es die Lieferanten mit signifikant höheren Lohnkosten zu tun. Das lässt sich durch einen höheren Grad der Automatisierung ausgleichen.

Schließlich treibt auch die Individualisierung den Bereich voran. In immer mehr Branchen gibt es zahlreiche Varianten der unterschiedlichen Produkte, von denen dann allerdings jeweils weniger hergestellt werden als in der herkömmlichen Massenfertigung. Die Produktvielfalt beruht auf Automatisierung.

 

 

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Die Automobilindustrie peilt beispielsweise perspektivisch eine Losgröße – also die Menge von Produkten oder Teilen, die direkt hintereinander ohne eine Unterbrechung der Fertigung produziert wird – von eins an. Zu 100 Prozent individuell konfigurierte Fahrzeuge lassen sich aber nur durch eine weitgehend automatisierte Produktion darstellen. Sonst gehen die Kosten durch die Decke. Vielmehr lassen sich durch die Automatisierung und den Einsatz von Robotern die Produktivität steigern und Kosten senken.

Vereinfacht ausgedrückt lassen sich drei unterschiedliche Typen unterscheiden. Industrieroboter arbeiten an Fließbändern in der Fertigung – zum Beispiel in der Automobilindustrie. Sie übernehmen automatisch komplizierte und sich wiederholende Tätigkeiten. Serviceroboter erledigen notwendige, aber auch potenziell schädliche Arbeiten für den Menschen. Und kollaborative Roboter, auch Cobots genannt, sind neben menschlichen Arbeitern im Einsatz und unterstützen diese.

Nachhaltiges Wachstum

Allein im Zeitraum von 2010 bis 2020 ist die Zahl der weltweit im Einsatz befindlichen Industrieroboter von gut einer Million auf mehr als drei Millionen gestiegen, so die International Federation of Robotics. Zwischen 2015 und 2020 belief sich das Wachstum auf 13 Prozent pro Jahr. Im Jahr 2020 kamen weltweit mehr als 380.000 neue Industrieroboter hinzu. Trotzdem steht der Wachstumstrend noch ziemlich am Anfang. Der vielleicht wichtigste Wachstumstreiber ist, dass Roboter immer preiswerter werden. Damit wird die Automatisierung für immer mehr Unternehmen erschwinglich, immer mehr kleinere und mittelgroße Betriebe können Roboter einsetzen.

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