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Kames Capital „Aus der schleppenden US-Zinspolitik ergeben sich Anlagechancen“

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Welche Vorteile bieten Festzinsfonds den Anlegern?

Hull: 2017 schien zum wiederholten Mal und ohne jeden Zweifel alles auf einen unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch der Anleihemärkte hinzudeuten. Einmal mehr hat sich dieses Szenario nicht bewahrheitet. Festzinsanlagen sind und bleiben Kernelement der Portfolio-Diversifizierung – insbesondere in einem Umfeld von Negativzinsen auf Bankeinlagen. Anleger legen nach wie vor Wert auf Diversifizierung, Stabilität und Rendite.

In welchen Marktbereichen bestehen nach Einschätzung von Kames derzeit die größten Anlagechancen?

Hull: Eine uneingeschränkt optimistische Einschätzung der Zinsmärkte fällt schwer, da sich die Renditen von Staatsanleihen den Tiefständen in diesem Jahr nähern. Und auch der Preis sagt etwas aus. Wir befinden uns nach wie vor in einem Umfeld, in dem die Zinsen niedriger sind, als die meisten von uns erwartet haben. Die Renditen in den USA werden sich nicht verdoppeln und die Anhebung der Zinsen am kurzen Ende vollzieht sich schleppender als gedacht. Dadurch entstehen taktische Anlagechancen und die Möglichkeit, sich entlang der Renditekurve zu positionieren.

Der Hintergrund für die Unternehmensanleihe-Märkte ist unverändert günstig und alles deutet darauf hin, dass dies so bleiben wird. Die Kreditereignisse waren titelspezifisch und nicht systemisch. Für uns ist es ermutigend, wie deutlich unsere Wertzuwächse 2017 über denen der Vergleichsindizes oder dem Median liegen. Das wird auch höchstwahrscheinlich so bleiben.

Viele Anleger sind unsicher, ob sie aktive oder passive Anlagen bevorzugen sollten. In welchen Bereichen und weshalb sollten aktive Lösungen bevorzugt werden?

Hull: Ich hoffe, dass ich schon ein paar stichhaltige Argumente für eine aktive Vermögensverwaltung genannt habe. In den Argumenten der Verfechter passiver Strategien liegt viel heiße Luft. Ich denke da zum Beispiel an unseren Investment Grade Global Bond Fund, der Unternehmensanleihen insgesamt seit Jahresanfang bis dato nach Gebühren bereits um über 1,5% übertrifft. Das dürfte Ihre Frage beantworten.

Kames verfolgt einen teambasierten Ansatz. Was bedeutet das?

Hull: Unser Team verfügt über fundierte und breit gefächerte Kompetenzen. Die einzelnen Teammitglieder wissen jeweils, was ihre Kollegen tun. Wir pflegen den Dialog, es wird aktiv diskutiert und Meinungen werden ausgetauscht, Risiken und Bedenken werden aufgezeigt.

Wir werden dafür bezahlt, Risiken zu steuern und zu berücksichtigen. Die Festzinsmärkte sind eng verflochten. Alle Fondsmanager werden ermutigt, sich an Diskussionen über zentrale Themen zu beteiligen. Jedes Mitglied unseres Teams kann bei der Entwicklung unserer Einschätzungen zu Zins-, Kredit-, Hochzins- und Schwellenmärkten aktiv teilnehmen.

Die Ereignisse auf einem dieser Märkte gehen über dessen Grenzen hinaus, denn diese Märkte sind keine Silos. Dem tragen wir in unserem Anlageprozess Rechnung. Ich behaupte nicht, dass es leicht ist. Aber mit unseren fundierten Analysen stellen wir sicher, dass wir auf die richtigen Risiken setzen.

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