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Multi-Asset-Fonds Mit diesen neuen Mischfonds-Produkten will die Branche konservative Anleger erreichen

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Alternative Strategien im Vorteil

Trotzdem hat es eine ganze Reihe der Mischfonds- und Multi-Asset-Flaggschiffe geschafft, die Verluste weitgehend abzumildern. So büßte der Ethna-Aktiv (764 930) zwischen dem 1. März und dem 3. September lediglich 2,8 Prozent ein. Der Vorzeigefonds der luxemburgischen Boutique Ethenea verwaltet knapp 12 Milliarden Euro. Unternehmensgründer Luca Pesarini hatte in Reaktion auf die Krise seine Aktienquote im September bis auf einen Tiefststand von 4 Prozent reduziert. „Angesichts der lockeren Geldpolitik und der sich verbessernden Anlegerstimmung haben wir diesen Anteil im Oktober aber wieder deutlich auf knapp 27 Prozent erhöht“, erläutert er. Der Schweizer Vermögensverwalter kann den Aktienanteil auf bis zu 49 Prozent steigern.

Am besten sind der DWS Concept Kaldemorgen (DWS K00) und der Standard Life Global Absolute Return Strategies (A1H 5Z0) mit den sommerlichen Kapriolen klargekommen, beide Fonds haben von Anfang März bis Anfang September jeweils weniger als 1,6 Prozent verloren. Dazu kann Klaus Kaldemorgen in dem nach ihm benannten Fonds mit großer Freiheit Aktien, Anleihen, Währungen sowie Gold kombinieren und außerdem noch auf sinkende Kurse setzen.

Die meisten Bestseller benötigten nicht lange, um die Minuszeichen vor ihrer Rendite zu tilgen. Fondsmanager Aymeric Forest etwa hat den Anteilspreis des Schroder ISF Global Multi Asset Income von Januar bis Mitte Dezember 2015 um 3,4 Prozent gesteigert. Dass der erst im April 2012 aufgelegte Schroders-Fonds seiner Jugend zum Trotz schon zur Schwergewichtsklasse gehört, hat er nicht zuletzt seinem Konzept zu verdanken, das regelmäßige Auszahlungen an seine Anteilseigner vorsieht. Die britische Fondsgesellschaft stellt konkret eine Ausschüttung, neudeutsch Income, von jährlich 5 Prozent in Aussicht. Auch ohne förmliche Garantie ein verlockendes Angebot angesichts der mageren Renditen, die etwa viele festverzinsliche Investments momentan erwarten lassen.
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Björn Drescher, Gründer und Geschäftsführer von Drescher & Cie., sieht Multi-Asset-Income-Strategien als Chance: „Sie erscheinen mir insofern interessant und praktisch, als sie die Anleger indirekt an die Aktienanlage heranführen und auch den Wunsch nach pflegeleichten Basisinvestments bedienen.“ Die Fondsgesellschaften betonen, dass dies für private Anleger gelte, da die angestrebte regelmäßige Auszahlung der Zielgruppe Sicherheit vermitteln kann. Schroders-Manager Forest investiert weltweit und unabhängig von einer Benchmark in ein Universum aus Aktien, Anleihen und Währungen, maximal 10 Prozent des Vermögens können auf alternative Strategien wie Katastrophenanleihen entfallen.

„Die avisierte Rate in Höhe von 5 Prozent ist durch Kupons und Dividenden nachhaltig“, versichert Forest. Bislang liegen die Ergebnisse über den Erwartungen: Seit der Auflegung legte der Schroder ISF Global Multi Asset Income 33,6 Prozent zu, das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 8,6 Prozent. Für Kunden, die einen kontinuierlichen Vermögensaufbau dem regelmäßigen Einkommen vorziehen, bieten viele Gesellschaften thesaurierende Anteilsklassen ihrer Income-Fonds an. Mit seiner Performance glänzt Forest im Wettbewerbsfeld, Anleger müssen allerdings auch eine vergleichsweise hohe Volatilität von 9 Prozent akzeptieren.

Grundsätzlich gilt auch für Mischfonds, dass mit einer größeren Aktienquote auch die Schwankungen im Fonds zunehmen können. Ein hoher Rentenanteil im Portfolio ist jedoch auch kein Allheilmittel, wie Fondsanalyst Drescher weiß. Seiner Meinung nach werden es rentenlastige Portfolios künftig schwer haben, attraktive Renditen zu erwirtschaften: „Das Niedrigzinsumfeld inklusive negativer Kassenverzinsung wird deutliche Spuren in den Erträgen hinterlassen. Zudem drohen Kursverluste für den Fall nachhaltig steigender Zinsen.“

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