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Musterdepot-Kommentar Offensives Depot: In dubio pro ratio

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Deutlich besser als für den Allianz Discovery Europe Strategy läuft es seit Jahresbeginn für den ebenfalls zum offensiven Depot gehörenden Value Intelligence Fonds AMI. Das hat unter anderem damit zu tun, dass dessen Manager Stefan Rehder schon seit längerem keine einzige europäische Bankaktie mehr im Portfolio hat. Stattdessen setzt er auf Qualitätstitel wie Samsung, Microsoft oder Alphabet und mischt Edelmetall-Aktien wie Hochschild Mining, Torex Gold und Novagold bei, die in den vergangenen Monaten spektakulär zulegten. Ein hoher Cash-Anteil von zeitweise mehr als 30 Prozent federte zudem im Januar und Februar Verluste ab.

Obwohl Rehder den auf breiter Front steigenden Aktienmärkten nach wie vor misstraut, hat er im Juli einige Zukäufe getätigt. Neu aufgenommen hat er beispielsweise Brenntag, den deutschen Weltmarktführer im Bereich Chemie-Transporte. „Da in der Chemie-Industrie bisher erst 10 bis 15 Prozent der Transport-Umsätze an Vertriebshändler outgesourced wurden, bestehen unabhängig vom Konjunkturzyklus sehr gute Möglichkeiten, organisch zu wachsen“, begründet er diese Entscheidung.

Aufgestockt hat Rehder seine Positionen in Allergan, Liberty Global und Phillips 66. Bei einigen weiteren, vom Kreditzyklus unabhängigen Qualitätsunternehmen, die er gern ins Portfolio holen würde, übt er sich auf dem derzeitigen Kursniveau aber weiter in Geduld: „Noch hat uns Mr. Market für aggressive Zukäufe nicht die richtigen Türen geöffnet.“ In einem Umfeld, in dem die Geldpolitik angesichts negativer Zinsen am Ende einer Sackgasse angekommen zu sein scheine, sei zudem ein bedachter Umgang mit der traditionell relativ volatilen Anlageklasse Aktien „ratsamer denn je“.

Eine Aussage, der sich die Redaktion von DER FONDS ausdrücklich anschließt. Auch das ist ein Grund, warum neben auf handverlesene Qualitätstitel spezialisierte Aktienfonds Long-Short- Produkte ein fester Bestandteil aller vier Musterdepots bleiben. Denn auf lange Sicht – so unsere feste Überzeugung – setzt sich an den Märkten in aller Regel die Vernunft durch. Und da wären wir dann gerne dabei.

Den aktuellen Stand aller vier Depots per 13. Juli sehen Sie hier.

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