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Netfonds-Chef Martin Steinmeyer im Interview „Berater und Kunden sollen nur noch ein System brauchen“

Martin Steinmeyer
Martin Steinmeyer: „Fachwissen und kümmern ist jetzt noch notwendiger als zuvor.“ | Foto: Netfonds

DAS INVESTMENT: Immer mehr Anleger sind heute als Selbstentscheider unterwegs. Was werden Finanzberater zukünftig noch zu tun haben?

Martin Steinmeyer: Das ist nicht neu, und sogenannte Discounter gibt es schon seit 25 Jahren. Der Beratungsbedarf ist geblieben und sogar gestiegen. Die Welt wird komplexer und die Finanzberatung auch. Dazu zählen natürlich auch einzelne Produkte, die nur sinnvoll im Kontext einer Beratung angeboten werden können. Ein Berater ist auch ein „Kümmerer“, der die Themen anspricht und plant, die Kunden gern umschiffen. Fachwissen und kümmern – das ist wahrscheinlich jetzt noch notwendiger als zuvor.

Wie wird sich der deutsche Finanz- und Versicherungsberatermarkt Ihrer Aussicht nach in den kommenden fünf Jahren verändern?

Steinmeyer: Ich gehe stark davon aus, dass sich der Trend zu alternativen Vergütungsformen wie Honorare oder Servicegebühren weiter verstärkt. Das freut uns im Sinne eines soliden und leistungsgerechten Geschäftsmodells für alle Parteien. Wir sehen außerdem immer häufiger Kooperationen unter Spezialisten: Der Kundenbetreuer greift dabei punktuell auf Spezialisten in seinem Netzwerk zu, um Kunden optimal zu betreuen. Das macht Sinn für alle Parteien. Gerade gerät auch das Thema Überalterung am Vermittlermarkt immer mehr ins Bewusstsein der Marktteilnehmer. Für diese Herausforderungen brauchen wir effiziente Lösungen.

 

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Welchen Wandel sehen Sie auf das Geschäft von Maklerpools zukommen?

Steinmeyer: Der Vertriebsmarkt wird sich weiter konzentrieren. Plattformen oder Pools bilden die notwendigen technischen und rechtlichen Prozesse ab. Das führt zu Entlastungen und weniger Sorgen bei Beraterinnen und Berater, die sich heute allein um alles kümmern müssen, und ist gut für alle Seiten. Beraterinnen und Berater sollten darauf achten, dass ihr Poolpartner den Anspruch eines unabhängigen Marktplatzes auch wirklich dauerhaft bereitstellt. Diese Frage sollte speziell im Kontext der neuen Private-Equity-Investoren langfristig bewertet werden. 

Welches Vorhaben steht bei Netfonds 2023 oben auf der To-do-Liste?

Steinmeyer: Wir investieren weiter in unsere Finfire-Beraterplattform, mit einem Budget von mehr als 7 Millionen Euro. Wir runden damit das 360-Grad-Angebot ab, damit Berater und Kunden wirklich nur noch ein System benötigen. Wir wollen uns noch stärker als der Qualitätsanbieter positionieren, der wir sind. 


Über den Interviewten:
Martin Steinmeyer ist Vorstandsvorsitzender der Hamburger Netfonds-Gruppe, die auch den gleichnamigen Maklerpool betreibt.

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