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Neue Welten Wie auch Privatanleger künftig an Private Equity kommen

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (ganz links) mit Finanzministern (von links): Pierre Gramegna (Luxemburg), Adrian Hasler (Liechtenstein), Olaf Scholz (Deutschland), Ueli Maurer (Schweiz), Hartwig Löger (Österreich, nicht mehr im Amt) – die europäischen Finanzminister sähen es angeblich gern, wenn sich auch Privatanleger an Wirtschaft beteiligten.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (ganz links) mit Finanzministern (von links): Pierre Gramegna (Luxemburg), Adrian Hasler (Liechtenstein), Olaf Scholz (Deutschland), Ueli Maurer (Schweiz), Hartwig Löger (Österreich, nicht mehr im Amt) – die europäischen Finanzminister sähen es angeblich gern, wenn sich auch Privatanleger an Wirtschaft beteiligten. | Foto: imago images / Chris Emil Janßen

Für Privatanleger gab es bisher kaum die Möglichkeit, in Privatmärkte wie beispielsweise Private Equity oder Private Debt zu investieren. Laut der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission), steht ein Private-Equity-Fonds in der Regel nur „akkreditierten Investoren und qualifizierten Anlegern“ offen. Hierzu gehören institutionelle Investoren wie Versicherungen, Universitätsstiftungen und Pensionskassen sowie einkommensstarke und vermögende Privatpersonen.1

Für den durchschnittlichen Sparer waren diese Investitionsprogramme normalerweise geschlossen.2 Ähnliche restriktive Regeln gelten nach unserer Ansicht für die Mehrheit der alternativen Anlagen.

Das Umfeld wandelt sich

Die Veränderung der wirtschaftlichen und monetären Ausgangslage, neue Entwicklungen im Bereich der Unternehmensfinanzierung, regulatorische Anpassungen und eine vorsichtige Öffnung durch die Aufsichtsbehörden bedeuten jedoch, dass sich dieses Umfeld wandelt.

Im Juni 2014 führte die Europäische Zentralbank (EZB) als erste der großen Zentralbanken negative Zinssätze ein.3 Andere Zentralbanken, wie die Bank of Japan, folgten diesem Beispiel. Die Zinsen in den USA sind zwar positiv, verharren aber auf einem historisch tiefen Niveau.4

Was als vorübergehende Maßnahme gedacht war, ist zu einer langfristigen Entwicklung geworden. Heute sehen wir einen Konsens darüber, dass die Zinssätze weltweit auf absehbare Zeit negativ beziehungsweise auf einem sehr niedrigen Niveau bleiben werden.

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Die Auswirkungen und der Druck auf festverzinsliche Produkte sind offensichtlich. Die Renditen sind zurückgegangen, in vielen Fällen sogar negativ geworden. Klassische Rentenprodukte als Basis für Normalsparer haben deutlich an Attraktivität verloren.

Wir glauben, dass aufgrund der monetären und wirtschaftlichen Bedingungen Privatanleger zunehmend nach neuen Anlagemöglichkeiten zu suchen, die eine höhere Verzinsung bieten. Die Suche nach auskömmlichen Erträgen hat unserer Ansicht nach maßgeblich die Attraktivität von privaten Kreditinstrumenten erhöht.

Chancen für Sparer und die Realwirtschaft

Eine Allokation in private Märkte bietet Potenzial für eine gesunde Diversifizierung. Das starke Wachstum der Anlageklasse spiegelt die (hohe) Nachfrage wider. In den letzten zehn Jahren haben sich die alternativen Anlagen mehr als verdreifacht – von 3,1 Billionen US-Dollar im Jahr 2008 auf 10,7 Billionen US-Dollar Anfang 2019.5

Unterdessen hat sich in der Politik und bei den Regierungen Europas die Erkenntnis durchgesetzt, dass es sinnvoll sein kann, private Ersparnisse in heimische Unternehmen zu lenken, insbesondere in kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Auf dieser Basis wurden entsprechende Richtlinien entwickelt.

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