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Private-Equity-Finanzierung Berenberg holt sich 500 Millionen Dollar für Schiffskredite

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Der Private-Equity-Partner fährt einen anderen Ansatz als andere Investmentfirmen in der Vergangenheit. WL Ross & Co., Oaktree Capital Group, Blackstone Group und andere wollten nach der Finanzkrise mit Schiffen - nicht mit Krediten - Geld verdienen, finanzierten neue Schiffe und kauften gebrauchte Modelle zu Niedrigpreisen. Ihre Absicht, auf einer weltweiten Erholungswelle mitzuschwimmen, habe sich wegen der Flaute im Container- und Trockengutmarkt bislang aber nicht erfüllt, und der Kapitalzufluss habe die Überkapazitäten, unter denen der Markt leide, nur verschlimmert, so Wünschmann.

„Viele Private-Equity Firmen haben sich in den letzten Jahren die Fingerverbrannt“, erklärt er. Viele Investments seien „ohne substanzielle Analyse geschehen, nur auf der Basis, dass hier ein Markt am Boden ist, wo es eine Commodity- und eine China-Story gibt“. Es sei „an der Zeit, die Schifffahrt anders zu positionieren“, mit konservativeren Kreditinvestments.

Jahresrenditen

Berenberg strebe jährliche Renditen von bis zu zehn Prozent an, verglichen mit bis zu fünf Prozent für Kredite mit niedrigeren Beleihungsquoten, so Wünschmann. Gebrauchte Schiffe würden zu Preisen nahe dem Schrottwert verkauft, daher sei die Gefahr eines weiteren Rückgangs sehr gering, und das Chance-Risiko-Profil verbessere sich.

Die Versuche einiger Investoren, mit notleidenden Schiffskrediten Geld zu verdienen, seien ein „Trugschluss“, sagt Wünschmann. „Seit der Lehman-Pleite sind acht Jahre vergangen, das heißt, die Schiffe, die dahinter stehen, sind acht Jahre oder älter, auch das Schiffsdesign ist nicht mehr unbedingt auf dem letzten Stand.“

Kreditportfolio

Die Kredite, die Berenberg von anderen Banken erwirbt, würden auch für einen neuen in Luxemburg angesiedelten Fonds verwendet, der im Mai aufgelegt wurde, nach Ankündigung im Februar 2015, so Wünschmann. Bei diesem hypothekenbesicherten Wertpapierfonds agiert Berenberg als Mittler zwischen Schiffseignern und institutionellen Investoren. Der Fonds werde auch neu vergebene Kredite beinhalten, die mit Schiffen verschiedener Größe und Typs besichert sind, sagte er.

Berenberg, die insgesamt Vermögen von 40 Milliarden Euro verwaltet, hat sich in ihrem Schiffsgeschäft in der Vergangenheit auf kurzfristige Kredite und die Begleitung von Containerreedereien wie Hapag-Lloyd bei Anleihenemissionen und Börsengängen konzentriert. Die Ausfallquote der Bank bei den in den letzten zehn Jahren vergebenen Schiffskrediten im Volumen von zusammen rund einer Mrd. Euro liege unter einem Prozent, so Wünschmann.

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